Jetzt wieder verfügbar: Inge Vietts Autobiographie »Nie war ich furchtloser«

Im Mai 2022 ist Inge Viett nach langer Krankheit verstorben. Ihre in der Haft verfasste Autobiographie Nie war ich furchtloser von 1997 bleibt ein wichtiges Stück Zeitgeschichte und konnte nun neu aufgelegt werden.

1968 protestiert Inge Viett gegen die Unterdrückung der Frauen und setzt mit Molotow-Cocktails Geschäfte für Brautmode und Sexshops in Brand. Sie radikalisiert sich, bricht zweimal aus dem Gefängnis aus, ist beteiligt an der Lorenz-Entführung, an Gefangenenbefreiungen und militärischen Ausbildungen in palästinensischen Camps. Als sich die Bewegung 2. Juni auflöst, schließt sie sich der RAF an – was von anderen Mitgliedern des 2. Juni als Verrat an ihrem antiautoritären Ansatz kritisiert wird. Nach einem Schuss auf einen Polizisten in Paris 1981 integriert sie sich mithilfe der Stasi in die DDR, wo sie ein neues Leben beginnt. Kurz nach dem Fall der Mauer wird sie 1990 von den westdeutschen Behörden entdeckt und wegen versuchten Mordes zu dreizehn Jahren Haft verurteilt. Zeit ihres Lebens hat Inge Viett den gegen Imperialismus und Kapitalismus gerichteten Guerillakampf verteidigt, ebenso die DDR mit ihrem Bekenntnis zu Antifaschismus und internationaler Solidarität.

Weitere Bücher erscheinen in den nächsten Wochen – alle Infos dazu hier: Was kommt?

« »Die Stille verschieben« von Etel Adnan auf dem 2. Platz der Weltempfänger-Bestenliste
1. Todestag von Etel Adnan »