Das Fortschreiten der Nacht

Roman

Aus dem Französischen
von Sabine Mehnert

Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage und Melusine-Huss-Preis 2019!

 

Deutsche Erstausgabe
Gebunden mit Schutzumschlag
256 Seiten

Erschienen März 2019

22,00 

Lieferzeit: Büchersendung (ca. 5 Werktage per Post)

Ein Roman über eine asymmetrische Liebe in Zeiten zunehmender Angst

Paul, Sohn eines Maurers aus der Pariser Banlieue, und Amélia, Tochter eines reichen Vaters und einer Mutter, die verschwand, als sie einen Krieg verhindern wollte, tanzen über dreißig Jahre einen Walzer voller Ausweichschritte umeinander.
Beide studieren Architektur – er verdient seinen Unterhalt mit Nachtschichten an der Rezeption eines Hotels, das Amélias Familie gehört und in dem sie lebt. Paul ist fasziniert von ihr. Alles an ihr ist ein Rätsel, ihr Kommen und Gehen, ihr wilder Intellekt, ihre Schönheit sowie die Gerüchte, die sie umgeben. Zunächst konkurrieren sie um die Gunst der Professorin Albers, doch bald entsteht ein nächtliches Liebesverhältnis. Nachts können sich die Parallelen ihrer beider Leben schneiden, nachts kann der Raum zu ihren Gunsten neu vermessen werden.
Doch Amélia verschwindet, unbegreiflich für Paul. Die Stadt und das Leben darin werden indessen zunehmend von Angst geformt. Paul wird reich im Geschäft mit schusssicheren Fenstern, geheimen Räumen und Überwachungstechnik, und die Angst wird auch vor seinem eigenen Leben nicht halt machen. Schließlich erfährt er, dass Amélia damals nach Sarajevo gegangen ist, um ihre Mutter zu suchen. Zehn Jahre später kehrt sie zurück, und eine Tochter wird geboren. Doch niemand entkommt den Phantomen der eigenen Geschichte, die immer von Neuem beginnt.
Elegant, evokativ und mit großem literarischen Feingefühl erzählt Jakuta Alikavazovic von dem, was unwiederbringlich verloren ist. Und von dem, was vielleicht noch gerettet werden kann.


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Interview mit Jakuta Alikavazovic

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 256 Seiten

Autorin

Jakuta Alikavazovic © Maia Flore

Jakuta Alikavazovic © Maia Flore

Jakuta Alikavazovic wurde 1979 in Paris geboren, ihre Eltern kamen in den 1970er Jahren aus Bosnien und Montenegro nach Frankreich. Sie unterrichtet an der Sorbonne und übersetzt u.a. Ben Lerner ins Französische.
Ihr Debütroman Corps volatils (2007) wurde mit dem Prix Goncourt du premier roman ausgezeichnet.
Das Fortschreiten der Nacht ist ihr vierter Roman. Er erhielt den Prix du Zorba und den Prix Castel du Roman de la nuit und war nominiert für den Prix Médicis und den Prix Femina.

Veranstaltungen und virtuelle Lesungen

Elegant, evokativ und mit großem literarischen Feingefühl erzählt Jakuta Alikavazovic von dem, was unwiederbringlich verloren ist. Und von dem, was vielleicht noch gerettet werden kann.


Podcast
Sendung von Donnerstag, 4. Juni

Jakuta Alikavazovic bei weiter lesen, der Lesebühnen-Podcast des lcb und rbb
Lesung und Gespräch mit Natascha Freundel
Kommentar von Aurélie Maurin
Download unter https://www.rbb-online.de/rbbkultur/themen/literatur/beitraege/2020/04/weiter-lesen-lcb-im-rbb.html
Eine Veranstaltung des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) und des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb)

 

Pressestimmen

»Jakuta Alikavazovic gelingt es bewundernswert, komplexe Zusammenhänge aus vererbtem Trauma, Angst, Erinnerung und Familiengeschichte zu einem mitreißenden Liebesroman zu verweben, in dem Liebe und Politik, Vergangenheit und Krieg, Kunst und Schmerz untrennbar miteinander verbunden sind.« Die Jury des Preises der HOTLIST

»Ein virtuoser Roman, in dem das Glühen der Gefühle sich auf tiefgreifende Reflexionen über Kunst und Literatur stürzt. Jakuta Alikavazovic ist hier auf der Höhe ihrer Kunst.« L’ Humanité

Leseprobe

Sie liebten sich. Das jedenfalls hätte Paul gesagt, das sagte er, er, der nicht mit Geschichten groß geworden war. Bei ihm zu Hause wurde nicht gelesen, und so war er von Romanen verschont geblieben und von dem, was Romane mit jungen Seelen auf der Suche nach Selbsterkenntnis anstellen. Er hatte durchaus Vorstellungskraft und Sinn für andere Wirklichkeiten, aber sein Denken in dieser Hinsicht war eben unbedacht, wild, machtvoll; er fügte die Dinge nicht zu einer großen Erzählung zusammen, und deswegen war er mit seinen zwanzig Jahren Amélia Dehr ebenbürtig oder fühlte sich Amélia Dehr ebenbürtig. Ihre Territorien waren unergründlich. Sie versteckte sich natürlich hinter ihrer romanhaften Aura, ihrer romanhaften Ausstrahlung, sie vereinte in sich die Genre-Klischees, die Mutter tot, der Vater weg, und Geld, all das Geld, das in Büchern oft das wahre Thema ist, ihr verstecktes Thema – Geld zwischen den Zeilen, Geld, das fehlt, Geld, das man begehrt, und Geld, das die Wörter aufs Papier presst – das Geld , ohne das man sie schon früher als verrückt bezeichnet hätte. Früher, oder in einem anderen Tonfall.

Downloads

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CC_Alikavazovic_Fortschreiten_125

CC_Alikavazovic_Fortschreiten_125_©Olga_Machverkova

Alikavazovic©Maia_Flore_213x319

Alikavazovic©Maia_Flore_213x319