GENTRIFIDINGSBUMS oder Eine Stadt für alle

Originalveröffentlichung
Broschur, 128 Seiten

Erschienen August 2010

16,00 

»Eine unübersichtliche Multitude, die neue Strategien erprobt und neue politische Spielräume jenseits von kulissenhafter Anwohnerbeteiligung und linksradikalem Puritanismus eröffnet: Bewegungen für das Recht auf Stadt müssen Tools erfinden, um Schneisen in die unternehmerische Stadt zu schlagen. Auch dieses Buch will ein solches Werkzeug sein.« Christoph Twickel

Wenn draußen nur noch das leise Raspeln von Rollkoffern auf dem Pflaster zu hören ist, wo sich früher die Nachbarn mit der Hupe rausgeklingelt haben; wenn das Bauschild vor dem Apartment-Rohbau das Viertel als »bunt und frech« anpreist; wenn die Suche nach einem WG-Zimmer zur Castingshow wird; wenn die Ballonseidenanzug-Träger an den Stadtrand ziehen; wenn der türkische Elektrohöker einem Flagshipstore weicht und selbst nachts um halb zwei noch Leute mit aufgeklapptem Macbook in der Bar sitzen: Dann ist es allerhöchste Zeit, sich Gedanken zum Thema Gentrifizierung zu machen.

Eine Linke könne heute nur aus einer Bewegung hervorgehen, die gegen Gentrifizierung und die Rendite kämpft, meint der italienische Philosoph Toni Negri. Genau dies geschieht derzeit in Hamburg: Eine unübersichtliche »Multitude« macht sich auf, an den Grundfesten der neoliberalen Metropole zu rütteln. Mitten in der Premium 1A-Lage der innerstädtischen Shopping- und Office-Zone besetzen Künstler und Aktivisten in Hamburg ein halbverfallenes ehemaliges Arbeiterquartier. Das »Gängeviertel« wird zur Besetzung der Herzen, die nostalgische Senioren und postautonome Wursthaarträger zusammenführt im Kampf gegen Investorenarchitektur und Verdrängung. In einem Manifest mit dem Titel »Not In Our Name, Marke Hamburg« verwahrt sich fast die gesamt Kulturszene dagegen, zum Standortfaktor für eine Stadt zu werden, deren Sahnelagen nur den Besserverdienenden zustehen. Schrebergärtner und Baumschützer, Kiez-Rentner und prekäre Desktop-Jobber, freie Künstler und Mieter-Aktivisten: Überall ist plötzlich vom »Recht auf Stadt« die Rede.

Aus dem Inhalt:

• Inés oder Profit Center in der Problemzone
• »Wir können gar nicht anders.« Interview mit Christoph Schäfer
• Vom Unternehmen Stadt zur Image City
• Künstler rein, Arme raus. Kultur als Standortfaktor
• Komm in die Gänge oder Wunder in der Stadt der Tiefgaragen
• »Wir wollten in das Herz der Stadt.« Ein Gespräch über das Gängeviertel
• Auf dem Weg zu einer Stadt für alle

Buchinfos

Broschur, 128 Seiten

Autor

Christoph Twickel © Dirk Pudwell 2010

Christoph Twickel © Dirk Pudwell 2010

Christoph Twickel, Jahrgang 1966, Journalist und Buchautor, hat die Hamburger »Recht auf Stadt«-Bewegung als Journalist begleitet und ist als Mitinitiator und Sprecher von »Not In Our Name, Marke Hamburg« zu einem ihrer Protagonisten geworden. Er bereist Lateinamerika seit 1988. Seine Tätigkeit als freier Korrespondent hat ihn nach Mexiko, Panama, Kuba und Venezuela geführt. Arbeitet als freier Autor unter anderem für die tageszeitung, die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Sonntagszeitung, Brand Eins oder das Greenpeace Magazin.

Pressestimmen

»Wer demnächst Hamburg besucht, möge … dieses Büchlein als ›Reiseführer‹ mitnehmen.«
Olaf Sobczak, politische ökologie

»… Verdient jeden Respekt. … Ein kleines großes Buch ….«
Dr. Stefan Hochstadt, Raumplanung 

»… ein parteiisches, unterhaltsam geschriebenes Buch zu einem wichtigen Thema ….«
TVM, Kreuzer – Das Leipzig Magazin

»… Nicht für jene geschrieben, die … im Thema drinstecken, sondern für alle, die dazustoßen wollen.«
MAP, taz Nord

»… beantwortet die häufig gestellte Frage: Was ist eigentlich Gentrifizierung?«
Greenpeace-Magazin

»… eine interessante, gute lesbare Einführung in die Thematik ….«
David Templin, Analyse und Kritik

»… Die Stärke an Twickels Buch ist der leichte, erzählende Stil.«
Florian Schmid, Der Freitag

»… ein kurzweiliges Buch …– eine Lektüre, die sich empört.«
Lisa Baumann, Oya 

Leseprobe

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