Peach

Roman

Aus dem Englischen
von Sabine Kray

Deutsche Erstausgabe
Gebunden mit Schutzumschlag,
128 Seiten

Erschienen März 2018

19,90 

»Plump klebt klebrig nasse Wolle. Klebt. Windet sich um Wunden, schließt Schnitt für Schnitt mit jedem Schritt, an der Wand entlang, meine Hand, behandschuht, schrammt daran. Rohe rote Steine zerfetzen Wolle. Zerfetzen Haut. Rohe rote Haut. Roh der rote Kopf.«

Etwas ist passiert mit Peach. Blut läuft an ihren Beinen entlang, und der Geruch von verbranntem Fleisch klebt an ihrer Haut. Das Gehen tut weh, aber sie wankt nach Hause zu ihren Eltern, die nichts bemerken. Die beiden können sowieso gerade die Finger nicht voneinander lassen und haben außerdem ein neues zuckersüßes Baby.
Peach muss sich selbst wieder zusammenflicken, damit sie zur Schule gehen und ihren Freund Grün treffen kann. Aber es ist unmöglich, Schlaf zu finden, wenn man vom Bild eines weit aufgerissenen Mundes verfolgt wird, unmöglich zu arbeiten, wenn verkohltes Wurstfett die Nase füllt, und zu essen, wenn der Bauch straff geschwollen ist. Peach beginnt zu verstehen, was sie Grausames tun muss, um darüber hinwegzukommen …

In ihrem brillanten Debütroman drückt Emma Glass das Unaussprechliche mit atemberaubender Klarheit und Verve aus. Intensiv körperliche, sinnliche, rhythmische Prosa – Peach ist eine visionäre literarische Stimme.

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 128 Seiten

Autorin

Emma Glass © Kate Elizabeth Lewis

Emma Glass © Kate Elizabeth Lewis

Emma Glass wurde 1987 in Swansea, England, geboren. Sie studierte Literatur und kreatives Schreiben an der University of Kent und machte anschließend eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an der Swansea University. Heute lebt sie in London, wo sie als Krankenschwester arbeitet und unter anderem klinische Studien betreut. »Peach« ist ihr erster Roman.

Die Übersetzerin Sabine Kray, geboren 1984 in Göttingen, Studium der Amerikanistik, lebt als Autorin und Übersetzerin in Berlin und engagiert sich als Mentorin für Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Bürgerstiftung Neukölln. Ihr Debüt »Diamanten Eddie« erschien 2014 bei der FVA, zuletzt erschien »Freiheit von der Pille. Eine Unabhängigkeitserklärung«, Hoffmann & Campe 2017.

Pressestimmen

»Eine ungeheuer talentierte junge Autorin. Ihre Furchtlosigkeit lässt einen wieder an die Kraft der Literatur glauben. In diesem dunklen poetischen Mythos nimmt Emma Glass es mit den großen Themen auf: Gut und Böse, Gewalt, Vergebung.«
George Saunders

»›Peach‹ ist eine kurze und brutale Erzählung über sexuelle Gewalt und die Traumata, die daraus folgen, mit deutlichen Anklängen an Eimear McBride. Eine erschütternde Geschichte, aber die Sprache funkelt, und der Roman ist außerordentlich ergreifend.«
Observer, ›The Best Fiction For 2018‹

»Die Schwingungen ihrer Sprache erinnern an Spoken-Word-Performances. Mit rhythmischem Fluss, Wortspielen und großer Präzision schlägt Glass eine Brücke zwischen Poesie und Prosa.«
Irish Times

»Eine brillant surreale Erzählung, die Genregrenzen sprengt. Dieses Buch muss man verschlingen.«
Vogue, ›What To Read This Spring‹

»Glass’ kunstvolles Schreiben erinnert an James Joyces experimentelle Prosa, atemberaubend gekonnt. Die abgeschnittenen Sätze und obsessiven Wiederholungen öffnen ein schreckenerregendes Fenster in eine frisch traumatisierte Seele. Mit Absätzen, die sich lesen wie Gedichte, ist dies ein denkwürdiger Eintritt in den Kanon der Racheerzählungen.«
Kirkus Reviews

Leseprobe

Schummerlicht, weiches Leuchten. Warmes Gelb. Das Bettchen ist in der Ecke. Baby aufrecht. Lächelt mich an. Breites Lächeln. Breiter als das von Mami und Papa. Wabbelige Ärmchen packen Gitterstäbe. Er brabbelt, seine Haut wabbelt als ich lächelnd näherkomme. Ich betaste mein Gesicht. Geschwungene Lippen. Lächeln. Ich lächele. Ich strecke die Arme nach Baby aus. Er versucht sich hochzuziehen, aber seine Beine sind Wackelpudding. Er wabbelt wieder, fällt in sich zusammen. Sein Schrei fliegt durch die Luft, reißt mir das Herz auf. Ich hebe ihn aus der Wiege, drücke ihn dicht an meine Brust. Küsse seinen Kopf. Lecke Puderzucker von meinen Lippen.

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Emma Glass © Kate Elizabeth Lewis

Emma Glass 2 © Kate Elizabeth Lewis