Emma Goldman (1869–1940), Anarchistin, Agitatorin, Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin, ist Sigmund Freud, Peter Kropotkin, Ernest Hemingway und Lenin begegnet, hat sich gegen die Wehrpflicht eingesetzt und für die Rechte der Arbeiter, der Frauen und Kinder und für die freie Liebe gekämpft.
Geboren in Russland, emigrierte sie siebzehnjährig in die USA. Durch die Haymarket-Affäre 1887 politisiert, ging sie nach New York. Dort traf Goldman ihren lebenslangen Freund Alexander Berkman. 1893 begann sie mit Vortragsreisen für die libertäre sozialistische Bewegung. Im selben Jahr wurde sie wegen »Anstiftung zum Aufruhr« zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Goldman gab von 1906 an die anarchistische Monatszeitschrift Mother Earth heraus. 1916 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterial über Geburtenkontrolle verteilt hatte; nach ihrer Entlassung reiste sie weiter umher, hielt Reden gegen den Krieg und traf eine Vielzahl von Oppositionellen. Am 15. Juni 1917 verabschiedete der US-Kongress ein neues Spionage-Gesetz. Goldman und Berkman wurden wieder verhaftet. Goldman wurde wegen Vergehens gegen Bundesgesetze verurteilt, Ende 1919 wurden sie und Berkman im Zuge der allgemeinen Anarchistenhetze aus den USA ausgewiesen und in die Sowjetunion deportiert. Tief verstört von der politischen Repression im sowjetischen Alltag und von der Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstandes durch die Rote Armee 1921, verließen Goldman und Berkman Russland. Goldman lebte dann in England und später in Frankreich; dort konnte Goldman schreiben und korrespondieren, aber sie war isoliert. 1936 engagierte sie sich auf Seiten der Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg.
Emma Goldman starb am 14. Mai 1940 im Alter von 70 Jahren in Toronto.
Titel in der Edition Nautilus: