Gelebtes Leben

Autobiographie

Mit einem Vorwort von Ilija Trojanow

Aus dem Englischen übersetzt von
Marlen Breitinger, Renate Orywa und Sabine Vetter,
überarbeitet und mit einer Chronik versehen von Tina Petersen

Sonderausgabe
Großformatige Broschur, mit 16-seitigem Bildblock
928 Seiten

Erschienen Oktober 2014

978-3-89401-810-8

32,00 

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»Eine starke, unabhängige Frau, die sich vom Korsett aller Konventionen befreite – eine großartige politische Autobiografie.« Ilija Trojanow

Die »Rote Emma« war zu ihren Lebzeiten eine gleichermaßen verehrte wie gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Sie wurde bekannt durch ihre Reden für die Rechte der Arbeiter*innen, für Geburtenkontrolle, gegen die Wehrpflicht. 1886 war sie im Alter von 17 Jahren aus Russland in die USA emigriert. Als Textilarbeiterin in New York lebte sie mitten im sozialen Elend und gelangte in anarchistische Widerstandskreise. Sie erkannte bald ihr rhetorisches Talent und setzte es in landesweiten Kampagnen und Agitationsveranstaltungen ein. Sie wurde mehrmals zu Gefängnisstrafen verurteilt, verfasste revolutionäre Schriften. 1919, im Zuge der Kommunistenhetze, wurde sie mit anderen Genossen aus den USA nach Russland deportiert. Enttäuscht von der diktatorischen Herrschaft der Bolschewiki floh sie nach Frankreich, wo sie in den 20er Jahren ihre Autobiografie Gelebtes Leben schrieb, das Zeugnis einer kämpferischen, ungeheuer mutigen und unabhängigen Frau. 1936 nahm sie an der spanischen Revolution teil. 1940 starb sie vereinsamt in Toronto. Auf ihrem Grabstein steht ein Zitat von Charles Caleb Colton: »Freiheit steigt nicht zu einem Volk herab, ein Volk muss sich selbst zur Freiheit erheben«.

Buchinfos

Großformatige Broschur, 928 Seiten

Autorin

Emma Goldman

Emma Goldman

Emma Goldman (1869–1940), Anarchistin, Agitatorin, Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin, ist Sigmund Freud, Peter Kropotkin, Ernest Hemingway und Lenin begegnet, hat sich gegen die Wehrpflicht eingesetzt und für die Rechte der Arbeiter, der Frauen und Kinder und für die freie Liebe gekämpft.
Geboren in Russland, emigrierte sie siebzehnjährig in die USA. Durch die Haymarket-Affäre 1887 politisiert, ging sie nach New York. Dort traf Goldman ihren lebenslangen Freund Alexander Berkman. 1893 begann sie mit Vortragsreisen für die libertäre sozialistische Bewegung. Im selben Jahr wurde sie wegen »Anstiftung zum Aufruhr« zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Goldman gab von 1906 an die anarchistische Monatszeitschrift Mother Earth heraus. 1916 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterial über Geburtenkontrolle verteilt hatte; nach ihrer Entlassung reiste sie weiter umher, hielt Reden gegen den Krieg und traf eine Vielzahl von Oppositionellen. Am 15. Juni 1917 verabschiedete der US-Kongress ein neues Spionage-Gesetz. Goldman und Berkman wurden wieder verhaftet. Goldman wurde wegen Vergehens gegen Bundesgesetze verurteilt, Ende 1919 wurden sie und Berkman im Zuge der allgemeinen Anarchistenhetze aus den USA ausgewiesen und in die Sowjetunion deportiert. Tief verstört von der politischen Repression im sowjetischen Alltag und von der Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstandes durch die Rote Armee 1921, verließen Goldman und Berkman Russland. Goldman lebte dann in England und später in Frankreich; dort konnte Goldman schreiben und korrespondieren, aber sie war isoliert. 1936 engagierte sie sich auf Seiten der Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg.
Emma Goldman starb am 14. Mai 1940 im Alter von 70 Jahren in Toronto.

Pressestimmen

»… Ein Zeugnis permanenter Rebellion, eines weiblichen Widerstandsgeistes ….«
Karin Beindorff, SWR 2 Die Buchkritik

»… ein geschichtlich pointierter Augenzeugen- und Lebensbericht einer Frau, der wenig entgangen ist.«
Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

»… ein beeindruckendes Zeugnis ab vom Leben einer Frau im Widerstand. … Fast tausend Seiten dick und beinahe so schwer wie ›Zettels Traum‹ ….«
Kurt Dasow, Literaturen

»… eine erstaunlich aufregende Lektüre.«
Catherine Newmark, Deutschlandradio Kultur

»… in der Tat ein äußerst treffender Titel für ein in dieser Ausgabe um ein erstmals übersetztes Nachwort der Autorin und einen erhellenden einleitenden Essay von Ilija Trojanow ergänztes lebenspralles Werk ….«
Florian Hunger, Jüdische Zeitung

»… in ihre Autobiografie einzutauchen ist herrlich inspirierend.«
Brigitte

»… Emma Goldman erzählt gut und hat auch etwas zu sagen.«
Alfred Pfabigan, Die Presse

»… nicht nur ein spannendes Zeitdokument der anarchistischen Bewegung. … Liest sich … wie ein atemlos geschriebener Roman, voller Leben und Engagement.«
Claire Horst, Missy Magazin