Pussy Riot ist ein feministisches Kunst-Performance-Kollektiv aus Moskau. Gegründet 2011, machen sie öffentliche Performance-Auftritte als Angriff auf die russische Politik. Im Februar 2012 wurden drei Mitglieder der Gruppe verhaftet, nachdem sie in der Christi-Erlöserkirche in Moskau in bunten Strumpfmasken mit einem „Punk-Gebet für Freiheit“ gegen Putin protestiert hatten. Maria Aljochina, Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch wurden zu feministischen Ikonen, ihre Verhaftung und die Gerichtsverhandlung wurden von Aktivisten und Künstlern in der ganzen Welt solidarisch begleitet. Trotz der Unterstützung und der Medienaufmerksamkeit in Russland und im Ausland wurden sie im August 2012 schuldig gesprochen und zu zwei Jahren Haft verurteilt.
2014 erhielten Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken, verliehen von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Stadt Bremen. In der Begründung der Jury heißt es: »Die Preisträgerinnen und der Preisträger leben im postimperialen Raum der aufgelösten Sowjetunion und wenden sich gegen den Versuch, in der Ukraine und in Russland alte Herrschaftsverhältnisse wiederherzustellen und die politischen Freiheiten abzuschaffen.« Die Künstlerinnen von Pussy Riot trugen nach Befinden der Jury auf dem Höhepunkt der Demonstrationen gegen die Wiederwahl Putins »den Widerstand ins geistige Zentrum des neuen großrussischen Machtgebildes« und setzten diesen Widerstand mutig auch in der Lagerhaft fort.
Titel in der Edition Nautilus: