Als expressionistischer Dichter, Dada-Trommler, Freiwilliger und Deserteur des 1. Weltkriegs, Aktivist des Spartakusbundes, Mitbegründer der KAPD, Vagabund, Schiffsentführer, Leiter einer russischen Zündholzfabrik, Wirtschaftsanalytiker und Börsenspekulant war Franz Jung schon zu Lebzeiten eine Legende. Er war oft im Gefängnis, vielfach auf der Flucht, schrieb ca. 30 Romane, mehr als zehn Theaterstücke sowie Essays, Radiofeatures, ökonomische und politische Analysen.
Er war der Inbegriff des Abenteuertums, des Aufbruchs und Ausbruchs. »Ein Charakter, wie man sie heutzutage nur noch auf Leinwänden trifft«, beschreibt ihn Günter Kunert. Jung war immer kompromißlos und ist dadurch in diesem »Jahrhundert des Verrats« zu einer paradigmatischen Figur geworden. Zur Zertrümmerung der großen Illusionen und Ideologien hat er einen bedeutenden Teil beigetragen.
»Einer der imponierenden Väter, in deren Fußstapfen wir traditionell sicherer stehen könnten in unserem Land«, sagt Günter Herburger über ihn und Michael Rohrwasser bezeichnet den Weg nach unten als eines der wichtigsten Bücher, die nach dem Krieg erschienen sind.
Der Weg nach unten
Aufzeichnungen aus einer großen Zeit
Autobiographie
Vorzugsausgabe
Leinen-Einband im Schuber
Originalausgabe von 1985
440 Seiten
| Buchinfos | Vorzugsausgabe 1–99 numeriert, Leinen-Einband im Schuber Originalausgabe von 1985 440 Seiten |
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Autor

Franz Jung
Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.
Termine
Aus dem abenteuerlichen Leben des Franz Jung.
Szenische Lesung mit Musik und Film
Hamburg | Samstag, 24. März, 20 Uhr | | Der Torpedokäfer. Aus dem abenteuerlichen Leben des Franz Jung | Szenische Lesung mit Musik und Film | Lesung: Hanna Mittelstädt | Musik: HF Coltello (live an der E-Gitarre) | Film: Marija Petrovic | | Veranstaltungsort: Café Chrysander, Chrysanderstraße 61 (am Schlosspark) | | Eintritt frei, Spenden sind willkommen
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Pressestimmen
»Vielschichtiger, widerspruchsvoller, anregender sind nur wenige erfundene Charaktere … Franz Jung fesselt und fasziniert vor allem durch seine Persönlichkeit, diese seltsame Mischung aus Beharrlichkeit und Flucht, Menschenliebe und Unerbittlichkeit, Weitsicht und Ressentiment.«
Die Zeit
»Der Stoff, der sich in 75 Jahren anhäufte, hätte für mehrere Leben ausgereicht … Indem sich diese Figur mit ihren fremden und abenteuerlichen Spielregeln aufbrauchte, indem sie gleichsam in ihrem Labyrinth verschwindet, ist sie eine leuchtende Chiffre.«
Süddeutsche Zeitung
»Sein Leben spiegelt das Chaos und die Zerrissenheit der deutschen Geschichte in den ersten Dekaden dieses Jahrhunderts. Keine Altersmilde, keine Versöhnlichkeit – es ist eine Ohrfeige für alle, die die Geschichte der menschlichen Spezies für einen Lebenslauf mit aufsteigender Tendenz halten. »Der Weg nach unten« ist eine der großen deutschen Selbstdarstellungen unseres Jahrhunderts.«
Luzerner Neueste Nachrichten
»Jung hat mit falschem Namen gelebt, Verbindungen zur Roten Kapelle gehabt, Amerika bewohnt und Literatur nicht nur als Illustration für seine mehr als gefährliche Lebensweise verstanden. Was Malraux gern gewesen wäre, Franz Jung hat es ohne Pose vorgeführt.«
Hans Platschek, Die Zeit
»Ohne Zweifel war Franz Jung unter den deutschen Literaten zu Zeiten des 1.Weltkrieges und in den zwanziger Jahren einer der besonders begabten, bis heute hin ist sein Werk unverbraucht, wo es über die Umbrüche dieser Epoche Auskunft gibt.«
Arno Klönne, WDR
»Franz Jung impressed me deeply. What a warm wise joyous man.«
Henry Miller
»Jungs literarische Arbeit … ist zentraler Bestandteil einer aktivistischen Suche nach dem Leben. Das Glück hat sie nicht gefunden.«
Frankfurter Rundschau
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