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Deutsches Kapital am Kap

Kollaboration mit dem Apartheidregime

Originalveröffentlichung
Broschur, 160 Seiten

978-3-89401-419-3

12,90 

Titel im Buchhandel vergriffen. Restexemplare beim Verlag erhältlich (Büchersendung, ca. 5 Werktage per Post).

»Mandelas zornige Erben kämpfen weiter!«

Südafrika ist ein hervorragendes Beispiel dafür, daß Konzerne sich durch Menschenrechte nicht einschränken lassen wollen. Daß jetzt Klage gegen die Kollaborateure – u.a. aus der deutschen Wirtschaft – mit dem Apartheidregime eingereicht wurde, aktualisiert die Diskussion um das Gebaren der Global Players auch in der Gegenwart.

Am 21. März 1960 werden bei Protesten gegen die Passgesetze in Sharpeville 69 Menschen erschossen. Der Notstand wird ausgerufen. Der deutsche Botschafter kommentiert das Vorgehen der Regierung: »Ich verbeuge mich vor dem Mut und der Willenskraft der Südafrikaner, die sie zur Lösung ihrer eigenen Probleme im eigenen Land aufbringen.« Zunehmende Proteste – der ANC gründet unter Nelson Mandela seinen militärischen Flügel und die Vereinten Nationen beschließen erste Resolutionen gegen Südafrika – veranlassen das Apartheidsregime, sich auf Sanktionen vorzubereiten. Gleichzeitig entwickelt sich die BRD zum wichtigsten Handelspartner des Regimes. Deutsche Firmen liefern elektrotechnische und elektronische Waren, Maschinen und Kraftfahrzeuge, deutsche Banken vergeben ihre ersten großen Anleihen: parallel zu den Sondergesetzen zur Zerschlagung jeglicher Opposition bauen deutsche Firmen ihre Schlüsselstellung in den Bereichen Chemie (Hoechst und Bayer), Elektrotechnische Industrie (Siemens), KFZ-Industrie (Daimler) aus. Sie ignorieren sogar das von der UN verhängte Rüstungsembargo.
Anhand von konkreten Beispielen werden die Praktiken deutscher Firmen dargestellt, ihr Umgang mit Gewerkschaften, die systematische Gesundheitsschädigung der Arbeiter, die Billig-Produktion im Homeland, die militärische Zusammenarbeit.
Anlaß für das Buch ist die internationale Entschädigungs- und Entschuldungskampagne. Es sind zwei Klagen vor US-amerikanischen Gerichten gegen rund 20 internationale Konzerne wegen ihrer Unterstützung der Apartheid und Beihilfe zur Menschenrechtsverletzung anhängig. Auch in Deutschland ist die Kampagne schon mehrfach an die Öffentlichkeit getreten.

Buchinfos

Originalveröffentlichung Broschur, 160 Seiten

Autorinnen

Birgit Morgenrath

Birgit Morgenrath

Birgit Morgenrath, geb. 1954, freie Journalistin im Rheinischen JournalistInnenbüro Köln. Autorin für die Hörfunkanstalten der ARD und Fachzeitschriften.

Gottfried Wellmer

Gottfried Wellmer

Gottfried Wellmer, geb. 1943, Studium in Lesotho und Mosambik. Freier Journalist, arbeitet seit mehr als 30 Jahren zu Politik und Wirtschaft im südlichen Afrika. Autor von Expertisen und für Fachzeitschriften.

Pressestimmen

»In jedem Falle aber wirkt das Buch der Legende entgegen, nach der deutsche Konzerne stets das Wohl der Schwarzen im Auge gehabt hätten und deshalb nicht der Forderung der Anti-Apartheidbewegung nach Sanktionen nachgekommen seien. ,Diese Leute stützen eines der bösartigsten Systeme seit dem Nationalsozialismus ‘, sagte Desmond Tutu bereits 1981 – und die Autoren dokumentieren dies in großer Deutlichkeit.«
Anke Schwarzer, Frankfurter Rundschau

»Es ist Birgit Morgenrath und Gottfried Wellmer zu danken, die Mittäterschaft deutscher Konzerne und Banken bloßzustellen und bestätigen,
dass die Fordrung der Apartheid-Opfer gegenüber den Apartheid-Gewinnlern mehr als berechtigt ist.«
Ulrich van der Heyden, Neues Deutschland