Korridorwelt

Roman

Originalveröffentlichung
Gebunden mit Schutzumschlag,
224 Seiten

Erschienen Februar 2014

19,90 

»Hans Platzgumers neuer Roman packte mich vom ersten Satz weg am Kragen, schüttelte und rüttelte mich über hunderte Seiten und ließ mich bis zum letzten Wort nicht mehr los.« Stefan Sagmeister

Julian Ogert verdient sein Geld in Münzen. Als Straßenmusiker schlägt er sich in Los Angeles durch, spielt Gitarre auf dem Ocean Front und lebt am Eingang des berüchtigten Yucca Corridor, einem der gefährlichsten Viertel der kalifornischen Metropole. Als Sechzehnjähriger hat er seine Heimat Österreich überstürzt verlassen und ist seitdem immer weiter nach Westen geflohen, über die Schweiz und Paris nach New York und quer durch die Vereinigten Staaten. Das Leben im Korridor ist alles, was ihm geblieben ist; er ist ein Gewinner, weil er nichts zu verlieren hat. Doch 1994 erschüttert das Northridge-Erdbeben Los Angeles und die fragile Welt, in der Julian sich eingerichtet hat. Wer kann, verlässt die von Nachbeben bedrohte Stadt. Die illegalen Einwanderer bleiben – so wie Julian.

Korridorwelt ist teils Roadmovie, teils Musikroman. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Jugend explodiert und der auf dieser Schockwelle bis ans andere Ende der Welt getragen wird, wo er beschließt, sich nicht seinem Schicksal zu ergeben.

 

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 224 Seiten

Autor

Hans Platzgumer © Severin Kolle

Hans Platzgumer © Severin Kolle

Hans Platzgumer, geb. 1969, Schriftsteller, Musiker, Komponist. Hat in vielen Teilen der Welt gelebt, über 60 Alben und Platten veröffentlicht (u. a. mit HP Zinker, den Goldenen Zitronen), 70 Soundtracks zu Filmen, Theaterstücken und Hörspielen komponiert, eine Grammy-Nominierung, Goldene Schallplatte und andere Auszeichnungen verbucht, doziert, kuratiert, sowie 6 Bücher, 2 Opern und anderes geschrieben.

Pressestimmen

»Eine dicht mit Realien durchsetzte Novelle, die manches Klischee zurechtrückt.«
Karl-Markus Gauß über »Trans-Maghreb«

»Flirrendes Nachdenken über unsere unübersichtliche Gegenwart. Wirkt lange nach.«
Karen Krüger, FAZ, über »Trans-Maghreb«

»Der Autor geht sprachlich ohne jede Umschweife zu Werke, streckenweise meint man, mitten in einer Reportage zu stecken.«
Roland Krüger, Deutschlandradio, über »Trans-Maghreb«

»Hans Platzgumers Roman ist in erster Linie eine dicht komponierte, stilistisch vielschichtige Prosa.«
LiteraturhausWien zu »Der Elefantenfuß«

»Es gibt Themen in den Ritzen der öffentlichen Welt, die sind allein schon beim Zitieren ein Stück Literatur.«
Helmuth Schönauer zu »Der Elefantenfuß«

»Dieser Roman hinterlässt im Bewusstsein Brandspuren aus Frost.«
Albert Ostermeier zu »Weiß«

Leseprobe

»Ein literarisches Beben: ›Korridorwelt‹ ist ein fantastisches Buch für Menschen wie mich, die Bernhard und Ballard gleichermaßen lieben.‹
Dirk von Lowtzow (Tocotronic)

Alles, was ich besitze, passt in diesen Rucksack und meine Gitarrentasche. Seit ich noch vor meinem 16. Geburtstag Linz verlassen habe und nie mehr dorthin zurückgekehrt bin, achte ich darauf, dass ich nicht mehr Besitz anhäufe, als ich tragen kann. Auch heute, elf Jahre später, in der Einsamkeit der Atacamawüste hier im Norden Chiles ist es so. Nur Rucksack und Gitarre stehen neben mir in meinem Wohncontainer. Draußen schmilzt die Welt, die kaum eine irdische ist. Trocken wie der Mond. Leer und leblos wie er ist sie. Nur heißer. Viel heißer. Hier sitze ich und schreibe auf, wie alles weniger wurde.

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