Sichere Häfen

Städte als Zuflucht

Nautilus Flugschrift

Originalveröffentlichung

Broschur, ca. 180 Seiten, mit ca. 10 S/W-Abbildungen

ca. € 18,00

ISBN 978-3-96054-479-1

Erscheint März 2026

n. a.

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Können Sanctuary Cities eine Antwort auf nationale Abschottung sein? Eine internationale Analyse zur Zukunft offener Gesellschaften

Während sich die Grenzen vieler Staaten schließen und Regierungen auf Abschottung setzen, sind weltweit immer mehr Menschen durch Kriege, Umweltzerstörung und staatliche Willkür zur Flucht gezwungen. Auch eine rigorose Grenzpolitik unterbindet Migration nie völlig – aber wo können flüchtende Menschen noch ankommen, wenn der Staat sie zum Problem erklärt?
Eine Antwort findet sich in jenen Städten, die eine solidarische Praxis und die Einbindung migrantischer Communitys zu ihrem Selbstverständnis gemacht haben – und sich damit ganz aktiv gegen die nationale Politik ihrer Länder stellen. Sie helfen unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus, entwickeln Ausweise für alle, die sich in der Stadt aufhalten wollen, unterstützen in juristischen Fragen, schützen vor polizeilicher Willkür. Städte dieser Art finden sich auf fast allen Kontinenten, sie heißen Sichere Häfen, Sanctuary Cities oder Città dell’accoglienza.
Volker Heins hat in Chicago, Kampala, Sheffield, Palermo und Berlin recherchiert: Wie wirkt sich das Schutzversprechen für Menschen ohne Aufenthaltsstatus konkret aus? Ist das Selbstverständnis der Städte von Dauer oder bloße moralische Aufwallung, entsteht hier gar ein neuer Begriff urbaner Freiheit? Und was passiert, wenn Städte direkt vom Staat angegriffen werden – wie man zuletzt in den USA beobachten konnte, wo Donald Trump den Kampf gegen Sanctuary Cities zur Priorität erklärte?

Buchinfos

Broschur, ca. 180 Seiten, ca. € 18,00

Autor

Volker M. Heins © privat

Volker M. Heins, Sozialwissenschaftler und Autor, lehrte an der Universität Duisburg-Essen sowie in Frankfurt am Main, Montreal und Jerusalem. Er ist Mitbegründer der Academy in Exile und engagiert sich u. a. im Bellevue di Monaco, einem Kulturzentrum für geflüchtete Menschen und ihre Verbündeten in München. Sein Buch »Offene Grenzen für alle. Eine notwendige Utopie« (Hoffmann & Campe 2021) war für den NDR-Sachbuchpreis nominiert. Zuletzt erschien »Hinter Mauern. Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft« (mit Frank Wolff, Suhrkamp 2023). Volker M. Heins lebt bei München.

Leseprobe

Die Sicherheit, die Kampala als Stadt gewährt, verdankt sich weniger der Regierungspolitik als der Mentalität einer Bevölkerung, in der es im Unterschied zu Europa kaum Hass auf Ausländer:innen oder Menschen gibt, die als »anders« markiert werden. Flüchtende als Sündenböcke für die zahlreichen Probleme des Landes auszumachen, kommt kaum jemandem in den Sinn. David Tshimba erzählt mir, dass in Kampala die Ankunft von Zehntausenden von Sudanes:innen aus Städten wie Khartoum und Al Fasher in den letzten Jahren vor allem Kommentare über die Schönheit dieser Menschen auslöste. Die anderen Geflüchteten aus den unmittelbaren Nachbarländern werden häufig als »Brüder und Schwestern« gesehen, während der ugandische Staat sich als schützender »Vater« inszeniert. Das spiegelt sich auch in der Haltung von Geflüchteten zur ugandischen Bevölkerung. »Uganda ist friedlich«, sagte einmal eine sudanesische Geflüchtete in einem Interview. »The people are good.«

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Volker M. Heins © privat

CC Heins_Sichere Haefen_125_c_Maja Bechert