Buchvorstellung mit Alex Aßmann

Alex Aßmann © privat
Eine neue Radikalisierungs- und Bildungsbiografie Andreas Baaders – auf Basis der erstmals ausgewerteten Gefängnistagebücher aus dem Brandstifterprozess 1968
1968 wird Andreas Baader zusammen mit Gudrun Ensslin, Thorwald Proll und Horst Söhnlein wegen eines nächtlichen Brandanschlags in zwei Kaufhäusern in Frankfurt festgenommen. Ideologisch vorgebildet oder politisch ambitioniert ist er zu diesem Zeitpunkt kaum. Die Haft nutzt er, um nachzuholen, was andere in der APO ihm voraushaben: Er liest Wittgenstein und Marcuse, Marx und de Sade, er schreibt Briefe und Tagebücher. In dieser Zeit durchläuft Baader einen Prozess nicht nur der Radikalisierung, sondern auch der Bildung und Subjektwerdung, in dessen Verlauf der Gefangene manchmal das Gefühl hat, im Gefängnis freier zu sein als »draußen«.
Alex Aßmann hat als Erster den Gefängnisnachlass aus dem Brandstifterprozess gesichtet und nähert sich der Figur Baader, seiner Politisierung und seinem Leben in einer Weise an, die der bisherigen Historisierung der RAF neue Aspekte hinzufügt.
Berlin
Donnerstag, 23. Oktober, 18.30 Uhr
Lesung und Diskussion mit Alex Aßmann
Veranstaltungsort: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Warschauer Straße 34
Eine Anmeldung im Vorfeld ist nötig, die Plätze sind begrenzt. Anmeldung bis zum 22.10.2025 per Mail an k.vogel@dipf.de