Boys don’t cry

Identität, Gefühl und Männlichkeit

Aus dem Englischen
von Elvira Willems

Deutsche Erstausgabe
Broschur, 232 Seiten

Erschienen März 2017

18,00 

»Hier ist es endlich, das brillante, persönliche, nicht-einmal-sexistische Buch des Jahrtausends über Männlichkeit und Politik, auf das die Welt gewartet hat.« Laurie Penny

Männer weinen nicht. Sollten sie aber, denn sie haben allen Grund dazu: Starre Männlichkeitsbilder beherrschen noch immer die Identifikationsangebote – sei es in Erziehung, Beruf, Werbung oder Mainstream-Medien. Stark, unbesiegbar, wild und immer auf der Gewinnerspur sollen Männer sein, ob sie wollen oder nicht.

Jack Urwin hat genug davon. Es reicht ihm nicht, dass der starke Mann heute auch mal weinen oder Elternzeit nehmen darf, sondern er fragt, warum Männer überhaupt stark sein müssen. Warum messen wir Menschen noch immer an Stereotypen, wo es uns ohne doch viel besser ginge? Dieses Buch ist der Beginn einer längst überfälligen Debatte darüber, wie eine positive, moderne Männlichkeit aussehen kann und wie wir dahin gelangen können, sie zu leben.

Unter anderem ausgelöst vom frühen Tod seines Vaters hat Jack Urwin 2014 den weltweit viel beachteten Essay »A Stiff Upper Lip Is Killing British Men« im VICE Magazine veröffentlicht, dessen Themen er hier fortführt. Von der Mob-Mentalität, wie sie bei Fußballspielen und in Fight Club zur Schau gestellt wird, bis zu unseren Großvätern, die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrten, ohne je gelernt zu haben, über ihre Gefühle zu sprechen, untersucht Urwin, wie der Mythos der Maskulinität entstanden ist und warum er toxisch, ja tödlich ist. Warum tun wir uns trotzdem so schwer damit, diese fragwürdigen Ideale hinter uns zu lassen?

Teils Essay, teils persönliches Manifest, ist Boys don’t cry eine witzige und scharfe Auseinandersetzung mit toxischer Maskulinität und ihren Folgen – und ein Plädoyer für einen anderen Umgang miteinander.

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Inhaltsverzeichnis

Buchinfos

Broschur, 232 Seiten

Autor und Übersetzerin

Jack Urwin © Michael Barker

Jack Urwin © Michael Barker

Jack Urwin wurde 1992 in Loughborough (UK) geboren und studierte Journalismus in London. Er arbeitete als Promoter für verschiedene große und Indie-Musik-Labels, weshalb ihn Enrique Iglesias, völlig zu Unrecht, wie Urwin meint, einen »Drill-Sergeant« nannte. Er schreibt für diverse Zeitschriften, u. a. McSweeney’s und VICE, über Politik, psychische Gesundheit und Genderthemen. Urwin lebt derzeit in Toronto, Kanada.

Elvira Willems studierte Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Nach Stationen in Buchhandel, Bibliotheken und Verlagen seit 1997 freie Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Lektorin.

Leseprobe

Also, für wen ist dieses Buch? Dieses Buch ist für alle, die in irgendeiner Weise von Männlichkeit betroffen sind (Also: Dieses Buch ist für alle). Unsere gesellschaftliche Auffassung von Männlichkeit schadet nicht nur emotional verkümmerten Männern, sondern jedem einzelnen Menschen auf dieser Welt, ungeachtet von Gender, Sexualität und anderen Faktoren.

Verdammt, sagt ihr, du kannst uns nicht einfach erzählen, in deinem Buch ginge es um etwas, was offensichtlich in irgendeiner Hinsicht jeden betrifft, und uns dann alle beschwören, es zu lesen.

Oh doch, Mann. Oh doch.

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