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Teslokratie

Ideologien des Tech-Kapitalismus

Nautilus Flugschrift

Originalveröffentlichung

Mit Illustrationen von Heimo Lattner und Heiko Baschin

Broschur, ca. 280 Seiten

ca. € 22,00

ISBN 978-3-96054-481-4

Erscheint Mai 2026

n. a.

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Was passiert, wenn Tech-Konzerne im Verbund mit Antidemokraten nach der Macht greifen?

Im Januar 2025 gründete US-Präsident Trump das sogenannte »Department of Government Efficiency« und ernannte mit Elon Musk den reichsten Mann der Welt zum Regierungsberater mit weitreichenden Befugnissen. In den folgenden Monaten ließ sich am deutlichsten erkennen, was eine »Teslokratie« für unsere Gesellschaft bedeuten würde. Musk startete einen beispiellosen Angriff auf die Demokratie und entließ voreilig Hunderttausende Regierungsmitarbeiter*innen.
Das Agieren der Tech-Bros, von Musk über Investor Peter Thiel bis zu Palantir-CEO Alex Karp, ist von libertären Extremisten und Anti-Aufklärern inspiriert, die sich als rechte »Anarchokapitalisten« verstehen. Staaten sollen wie Unternehmen geführt werden, mit CEOs an der Spitze und ausgerichtet am heiligen Gral der Effizienz.
Beim sorgenvollen Blick über den Atlantik sollte jedoch nicht vergessen werden, dass auch vor den Toren Berlins eine Tesla-Gigafactory an Abstimmungsverfahren vorbei genehmigt wurde – im »Tesla-Tempo«, wie Robert Habeck es formulierte. Die »Teslokratie«, das wird immer deutlicher, reicht von Grünheide bis zum Mars, ihr Horizont ist der eines techno-utopischen Kolonialismus des Weltalls.
Dieses Buch versammelt Analysen, Kritiken, Gegenstrategien aus politischer Theorie, Soziologie und Kunst; wissenschaftliche Aufsätze zur »Teslokratie« stehen neben essayistischen Einlassungen und künstlerischen Bildstrecken.

Mit Beiträgen u. a. von Geert Lovink, Dirk Baecker, Ana Teixeira Pinto, Jeremy Adelman, Jonas Staal, Sebastian Kirsch, Maike Weißpflug, Francesca Bria, Quinn Slobodian, Mirjam Wulff, Jay Jordan.

Buchinfos

Broschur, ca. 280 Seiten, ca. € 22,00

Herausgeber

Christoph Chwatal ist Kunsthistoriker und -theoretiker. Er forscht als Postdoktorand im durch die NOMIS Foundation geförderten Projekt »Site Complexes: Models of Responsive Practices for the 21st Century« (Universität Wien/Universität der Künste Berlin).

Alexander Karschnia ist Theatermacher und Autor, Kurator und Gelegenheitsdramaturg. Er ist Mitbegründer von andcompany&Co., wo er als Ko-Regisseur und Performer mitwirkt.

Heimo Lattner studierte Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und am Whitney Independent Study Program in New York, wo er von 1995 bis 2002 lebte. Seither in Berlin als Autor und Regisseur dokumentarischer Hörspiele und Live-Features sowie als Zeichner tätig.

Leseprobe

Es war ein noch nie dagewesener Coup. Als Elon Musk am 12. November 2019 verkündete, dass Tesla seine Gigafactory in der »Greater Berlin Area« bauen werde, war die Überraschung perfekt. Was die Öffentlichkeit und selbst viele Politiker: innen nicht wussten: Der Deal war da längst abgeschlossen. Monate zuvor schon und hinter verschlossenen Türen hatten sich Vertreter:innen der brandenburgischen Landesregierung, der Bundesregierung und Lobbyist:innen mit Tesla getroffen. Die Gespräche verliefen schnell, vertraulich und ohne parlamentarische Kontrolle. Musks Bedingung: Keine Öffentlichkeit, keine Leaks. Brandenburg gehorchte. Wo die Politik nicht als souveräne Instanz, sondern als Standortbewerberin im globalen Wettbewerb agiert und politische Entscheidungsträger:innen nur noch »Ermöglicher:innen« sind, verlagert sich die Macht weiter auf die Seite des Kapitals, und CEOs ersetzen gewählte Volksvertreter:innen. Die Tesla-Ansiedlung in Grünheide markiert nicht den Beginn einer Erfolgsgeschichte, sondern das stille Ende der Demokratie. Sie ist ein Lehrbuchfall moderner »Teslokratie«. Die Frage ist nicht, ob wir uns Tesla leisten können, sondern ob wir uns die Teslokratie leisten wollen.

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CC Chwatal_Teslokratie_125_c_Maja Bechert

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