Das Zenonzän

Paradoxien des Fortschritts

Essays

Nautilus Flugschrift

Broschur, ca. 160 Seiten

ca. € 18,00

ISBN 978-3-96054-474-6

Erscheint September 2025

n. a.

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Zwischen Schöpfungsgeschichte und Stasi, Sprache und Technologie entwirrt Isabel Fargo Cole zentrale philosophische Fragen der Gegenwart

Eine Läuferin steht in den Startlöchern bereit. Doch um ins Ziel zu kommen, muss sie zunächst die Hälfte der Strecke schaffen, und dafür wiederum die Hälfte der Hälfte … Wenn sie für jede Hälfte eine bestimmte Zeit benötigt und sich die Strecke unendlich oft halbieren lässt, ist dann auch das Rennen ein unendliches? Soll sie überhaupt loslaufen?
Heute ist klar, dass dem Paradoxon des Zenon von Elea ein Fehlschluss zugrundeliegt – und doch ist gerade für dieses Heute einiges an Wahrheit darin aufgehoben. Die ständige Teilung der Gesellschaft in immer kleinere Identitäten und Bubbles, das technologische Sprinten ohne echten Fortschritt, ohne Vorwärtskommen. Leben wir vielleicht im Zenonzän?
Mit einem aufmerksamen Interesse für die großen Fragen, die über unserer Gegenwart schweben, und einem emphatischen Blick für kleine und randständige Tendenzen schreibt Isabel Fargo Cole über Sprache und Wortmaschinen der Künstlichen Intelligenz, über Postwachstum und Schöpfungsgeschichte, über den Stillstand der Lockdowns, Überwachung, linken (und rechten) Technikoptimismus und die Arbeit des Übersetzens. Sie weist auf manch erschreckende Bruchkante im stabil geglaubten Fundament unseres Weltbilds hin, findet aber auch verblüffend schöne, funkelnde Einschlüsse im Gestein des Zenonzäns.

 

Buchinfos

Broschur, ca. 160 Seiten, ca. € 18,00

Autorin

Isabel Fargo Cole © Sven Gatter

Isabel Fargo Cole (*1973 in Galena, Illinois), Autorin und Übersetzerin, lebt seit 1995 in Berlin. Ihr Debütroman Die grüne Grenze (2017) war für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Klaus-Michael Kühne-Preis nominiert. 2018 erhielt sie den Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis für ihre Übersetzung von Wolfgang Hilbigs Alte Abdeckerei ins Englische. 2022 erschien Die Goldküste. Eine Irrfahrt (Matthes & Seitz). 2023 wurde ihr der Literaturpreis der A und A Kulturstiftung verliehen.

Leseprobe

Eine standpunktlose Maschine, ein Abstraktum ohne Welterfahrung kann niemals wirklich schreiben oder übersetzen, glaubte und glaube ich. Damit meine ich nicht allein die »stilistische« oder »kreative« Arbeit, die in den einschlägigen Debatten meist als eine dem »Inhalt« aufmontierte Benutzeroberfläche gehandelt wird. Nein, ich denke schon an die Bedienungsanleitungen für die Großindustrie, die ich Ende der 1990er in einem Übersetzungsbüro computerunterstützt übertrug, ohne von Industriemechanik die geringste Ahnung zu haben. Zwar konnte die Software-Maske bei jedem Satz auf eine bereits übersetzte Vorlage zurückgreifen, die komplett zu übernehmen oder leicht zu variieren war, so dass der Arbeitsrhythmus einer einlullenden seriellen Musik glich. Aber manchmal schreckte ich auf, weil in der Vorlage ein uneindeutiger Begriff steckte und ich eine eigenständige Entscheidung treffen musste. Dabei konnte ich mir von den Mechanismen, um die es ging, überhaupt kein Bild machen. Bei den elementarsten Dingen – physische Strukturen, Bewegungen im Raum – tappte ich im Dunkeln. Bedeutete an nun »at«, »by«, »on« oder »in«? Ich konnte mir nur eines vorstellen: Wie eine Arbeiterhand danebengreifen könnte, wenn ich die Präposition falsch übertrug. In einem entfernten Erdteil könnte ich eine Havarie auslösen.

Pressestimmen

»Vielleicht beschreibt man diese Schriftstellerin am besten als eine Art Ethnologin, die sich in denkbar größter Intensität dem eigentlich Fremden annähert. Mit einer unbändigen Neugier will sie erkunden, die Fakten, die Sprache, die Geschichte, die Seelen und die Schicksale mit ihrem tauchenden Blick erkennen.« Alexander Cammann, Laudatio zum Literaturpreis der A und A Kulturstiftung

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Isabel Fargo Cole © Sven Gatter

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