1. Todestag von Etel Adnan

Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Am 14. November 2021 ist die Dichterin und Malerin Etel Adnan gestorben – im hohen Alter von 96 Jahren, und doch hatte man sie »praktisch für unsterblich gehalten«, schrieb Tobias Lehmkuhl kurz vor ihrem ersten Todestag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Als sie ihr Buch Die Stille verschieben schrieb, wusste sie bereits, dass es ihr letztes sein würde. In poetischen Prosatexten reflektiert sie ihr langes Leben und den Prozess des Alterns, sie reist mit den Mitteln der Literatur noch einmal an die Orte, die sie im hohen Alter nicht mehr physisch besuchen konnte: in die Berge Syriens, nach Delphi, Beirut und an ihren geliebten Mount Tamalpais. »Ich habe mehr Erinnerungen als Sehnsüchte, ergründe unaussprechliche Räume, Siziliens Obstgärten oder Libanons spärliche Gewässer, erreiche ein Land zwischen Grenzen, nicht abgesteckt, und stehe dort, als wäre ich allein, aber der Rhythmus bleibt aus«, schrieb sie in dem von Klaudia Ruschkowski ins Deutsche übertragenen Buch, das Anfang September erschienen ist.

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