Die Stille verschieben

Aus dem Englischen übersetzt und mit einem Vorwort von Klaudia Ruschkowski

Gebunden mit Schutzumschlag
96 Seiten

Erschienen September 2022

Platz 2 der Weltempfänger-Bestenliste Winter 2022
978-3-96054-298-8

22,00 

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»Selten hat mich eine Schriftstellerin so tief berührt. Ihre Texte öffnen innere Räume, von denen man gar nicht wusste, dass sie existieren.« Corinna Harfouch

In ihrem letzten Buch vor ihrem Tod im November 2021 reflektiert Etel Adnan in knappen poetischen Prosatexten ihr langes Leben, den Prozess des Alterns und die Elemente ihres persönlichen Kampfes. Das Persönliche wird kontinuierlich nach außen projiziert und zurückgespiegelt im Nachdenken über Klimakatastrophen, anhaltende Kriege, über winzige Dinge des Alltags ebenso wie über die Aussicht auf Marsmissionen. Etel Adnan blickt aus ihrem Fenster in der Bretagne auf den Ozean: ein ergreifendes, mitunter auch schmerzliches Wechselspiel zwischen dem inneren Empfinden und dem kosmischen Raum.

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 96 Seiten

Autorin und Übersetzerin

Etel Adnan (1925–2021) war eine wahre Kosmopolitin: In Beirut als Tochter einer christlichen Griechin und eines muslimischen Syrers geboren, lebte sie im Libanon, Paris und Kalifornien. Ihren künstlerischen Durchbruch erlebte sie 2012 auf der dOCUMENTA (13), seitdem sind ihre Bilder weltweit in den wichtigsten Museen und Galerien zu sehen. 2021 wurde ihr der Lichtwark-Preis der Stadt Hamburg verliehen. Parallel zu ihrem bildnerischen Werk hat sie zahlreiche Bücher veröffentlicht. Zuletzt erschienen in der Edition Nautilus »Zeit« (2021) und der große Band »Sturm ohne Wind« mit Gedichten, Prosa, Essays und Gesprächen, herausgegeben 2019 von Hanna Mittelstädt und Klaudia Ruschkowski. Am 14. November 2021 ist Etel Adnan im Alter von 96 Jahren in Paris verstorben.

Klaudia Ruschkowski ist Autorin, Dramaturgin, Kuratorin, Herausgeberin und Übersetzerin aus dem Italienischen und Englischen und hat seit 1997 mit Etel Adnan zusammengearbeitet. Sie lebt in Italien und in Berlin.

Pressestimmen

»Etel Adnan hat die Erde und ferne Welten geliebt. Ihrem Ideal einer ›kosmischen Erzählung‹ ist sie mit ihren hinterlassenen Aufzeichnungen denkbar nah gekommen.« Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk

»Diese so luftigen wie abgründigen Reflexionen über das Gewicht der Zeit und die (Ohn-)Macht des Todes, über griechische Mythen, Lebensorte und Naturphänomene sind das poetische Vermächtnis der Dichterin Etel Adnan. Noch einmal greift sie aus nach einem Einssein mit dem Kosmos. Und lehrt uns Staunen.« Claudia Kramatschek, Jury der Weltempfänger-Bestenliste Winter 2022 

»Wie unglaublich schön: Im Wissen, sterben zu müssen, schreibt sie noch einmal Sätze von solch einer poetischen Schönheit, Demut und Dankbarkeit ihrem gelebten Leben gegenüber. Wie dankbar ich bin, dass ich dieser bewundernswerten Frau vor einiger Zeit begegnen durfte.« Klaus Bittner, Buchhandlung Bittner, Köln

Leseprobe

Jetzt streunen finstere Tiere durch den Wald, du könntest sie berühren. Eine seltsame Schläfrigkeit ergreift dich, wenn die Schatten wachsen. Dann schlägt das Herz in einem anderen Takt. Du willst die Blätter berühren, jeden Baum eindringlich betrachten. Die Nacht bricht herein, schon müde, schon nackt.

Die Zukunft misst nicht länger als diese Allee. Und Fragen fallen und schlagen fehl. Aber durch eine schmale Rinne gehen, feststellen, dass Ebbe ist, beobachten, wie kleine Enten abends ihrer Mutter folgen auf der Suche nach Futter, ist ein sicherer Weg zu etwas wie Erleuchtung.

Leseprobe »Die Stille verschieben«

Ausstellungen / Inszenierungen

»H – 100 seconds to midnight«, Regie: Robert Wilson, inspiriert von Stephen Hawking und Etel Adnan
Thalia Theater Hamburg, UA Spielzeit 2022/23

Downloads

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CC-Adnan_Stille_125_c_Maja Bechert

Adnan_2016©Felix_Grünschloss

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