Sturm ohne Wind

Gedichte – Prosa – Essays – Gespräche

Herausgegeben und mit einem Vorwort von Klaudia Ruschkowski und Hanna Mittelstädt

Großformatige Klappenbroschur
560 Seiten

Erschienen September 2019

978-3-96054-212-4

38,00 

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Das umfassende schriftstellerische Werk – endlich in einem Band

Etel Adnan war Poetin und Malerin, Philosophin, Essayistin, Kosmopolitin und eine der wichtigsten Künstlerinnen unserer Zeit. Mit großer Freiheit verwandelt sie Erfahrung und Wissen in poetisches Schreiben, so komplex wie persönlich, so politisch wie visionär. Die hier versammelten Texte, von denen etliche erstmals auf Deutsch vorliegen, geben einen umfassenden Einblick in Etel Adnans universelles schriftstellerisches Werk. Beginnend mit den Ursprüngen ihrer künstlerischen und politischen Auseinandersetzungen in den 60er Jahren, setzt sich Etel Adnan mit den unzähligen Facetten des Lebens auseinander und eröffnet durch ihre Texte eine neue Ebene der Wahrnehmung. Neben den großen Poemen umfasst der Band Prosatexte, Erzählungen, journalistische Arbeiten, philosophische Essays zu Mythos und Kunst, Erzählungen und Interviews – entstanden in Beirut, Paris, Kalifornien oder auf Reisen durch die Vereinigten Staaten, Europa und die arabische Welt. Etel Adnan spricht über die Kriege, an deren Rand sie lebte und deren Auswirkungen sie hautnah zu spüren bekam. Sie reflektiert ihre bildnerische Arbeit. Die Texte eröffnen den Zugang zum Kosmos einer Künstlerin, die fest auf der Erde steht und zugleich zu träumen wagt.

Buchinfos

Großformatige Klappenbroschur, 560 Seiten

Autorin

Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Etel Adnan, Dichterin, Schriftstellerin, Philosophin und Malerin, wurde 1925 in Beirut geboren. Ihre Mutter war eine christliche Griechin aus Smyrna, ihr Vater ein muslimischer Syrer aus Damaskus. Sie besuchte französische Schulen in Beirut, studierte ab 1949 Philosophie an der Sorbonne in Paris und ging 1955 in die USA.
Von 1957 bis 1972 unterrichtete sie Philosophy of Arts in San Rafael, Kalifornien. 1972 kehrte sie nach Beirut zurück, war Feuilletonredakteurin für Al-Safa und L’Orient-Le Jour. 1976, nach Ausbruch des Bürgerkriegs, musste sie den Libanon verlassen, ging zunächst nach Paris und ließ sich 1979 im kalifornischen Sausalito nieder.
2010 wurde sie vom Radius of Arab-American Writers für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und erhielt zugleich den Arab American Book Award. Seit 2012 lebte sie wieder in Paris.
Im selben Jahr wurde sie eingeladen, ihr malerisches Werk in einem eigenen Raum auf der dOCUMENTA (13) zu zeigen. Seitdem sind ihre Arbeiten weltweit in Ausstellungen der wichtigsten Museen und Galerien zu sehen.
Für Zeit wurde Etel Adnan 2020 gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Sarah Riggs mit dem Griffin Poetry Prize ausgezeichnet. 2021 erhielt Etel Adnan den Lichtwark-Preis von Senat und Bürgerschaft der Stadt Hamburg für ihr Lebenswerk.
Am 14. November 2021, mit 96 Jahren, ist Etel Adnan in Paris gestorben.

Inhalt und Leseprobe

Schreiben: der Abdruck des Körpers auf nassem Sand. Der Frühling ist ein Element des Denkens; perfektes Werkzeug. Poesie ist eine Frage von Geschwindigkeit und Zeit, Geschwindigkeit und Zeit. Bei Schlaflosen führt sich das Bewusstsein, wenn alles andere ausgegrenzt ist, selbst an der Nase herum. In solchen Nächten offenbart sich Sprache als unser essenzielles Selbst. In Träumen fliegen wir so schnell, wie wir denken, und wir sind fast glücklich.
*
Wenn der Sturm in Fahrt kommt, fliegen meine Nachbarn, die drei Raben, von der Pinie herunter und spazieren mitten auf der Straße. Einer hinkt. Der kalte Wind rüttelt alles aus seiner Bequemlichkeit. Es ist Zeit abzureisen, den Zug zu nehmen.
*
Die Poesie erfasst das Unsagbare und lässt es ungesagt. Es ist vertraut, anzüglich nah, manchmal überwältigend, so grau wie wolkenverhangener Himmel über melancholischen Bergzügen. Es ist, was es ist, und für alle Zeiten bleibt die Frage nach seiner Natur und warum wir immer noch nach Antwort suchen.
*
Wir brechen auf, wohin auch immer uns Geschichte führt. Vorausging. Folgte.

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Inhaltsverzeichnis Adnan, Sturm ohne Wind

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Leseprobe Adnan, Sturm ohne Wind

Ausstellungen / Inszenierungen

»H – 100 seconds to midnight«, Regie: Robert Wilson, inspiriert von Stephen Hawking und Etel Adnan
Thalia Theater Hamburg, Spielzeit 2022/23. Premiere: 9. September 2022

»ETEL ADNAN«: die erste umfassende monografische Ausstellung zum Werk von Etel Adnan in Deutschland
– Lenbachhaus München, Oktober 2022 bis Februar 2023
– Kunstsammlung NRW Düsseldorf, April bis Juli 2023

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Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Etel Adnan © Felix Gruenschloss

Etel_Adnan_Sturm_ohne_Wind_©_Maja_Bechert

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