Eyal Weizman und Forensic Architecture mit dem Alternativen Nobelpreis 2024 ausgezeichnet

Eyal Weizman © David Ausserhofer / Robert Bosch Academy
Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, wird die Forschungsgruppe Forensic Architecture um ihren Gründer und Direktor Eyal Weizman mit dem Alternativen Nobelpreis 2024 ausgezeichnet.
Seit 2010 verbindet Forensic Architecture Aktivismus, Kunst, Recherche, digitale Datenaufbereitung und Technologie, um an Schauplätzen auf der ganzen Welt Menschenrechtsverletzungen aufzudecken und anzuprangern. In ihrer Begründung schreibt die Jury, Forensic Architecture erhalte den Preis »für die Entwicklung interdisziplinärer und digitaler forensischer Methoden, im Namen von Gerechtigkeit und Würde für die Opfer von Menschen- und Umweltrechtsverletzungen.« Weiter heißt es: »In einer Zeit, in der Wahrheit und Fakten systematisch in Frage gestellt werden – auch von Regierungen – liefert die Arbeit von Forensic Architecture eine neue, umfassende Herangehensweise bei der Dokumentation komplexer Geschehnisse.«
2009 ist Eyal Weizmans Buch Sperrzonen. Israels Architektur der Besatzung bei uns erschienen – noch immer lieferbar und ein unvermindert wichtiges Buch, über das die Kritik damals urteilte:
»Eine brillante Analyse der Architektur als Handlangerin israelischer Besatzungspolitik. (…) Detailliert, präzise und außerordentlich eindrucksvoll (…).« Petra Steinberger, Süddeutsche Zeitung
»Erschließt mit seiner Architekturkritik eine ganz neue Dimension des Nahostkonflikts.« ARD titel thesen temperamente
»Ein ungewöhnlich tiefenscharfes Bild der israelischen Besatzung und ihrer Folgen.« Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur