»Planet ohne Visum« von Jean Malaquais bei 3sat Kulturzeit

Jean Malaquais © Tino Picos

Am 7. Dezember wurde Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum in einem achtminütigen Beitrag bei 3sat Kulturzeit vorgestellt. Literaturkritikerin Insa Wilke nennt das Buch »ein Spektakel für alle – für diejenigen, die sich in eine Geschichte hineinziehen lassen wollen, und für diejenigen, die an Sprachverfahren interessiert sind«.

Der Beitrag hebt besonders die Zeitlosigkeit und Aktualität des 1947 erschienenen Werkes und seiner Themen Flucht und Exil hervor, Malaquais’ schillernde und mitreißende Sprache sowie die »grandiose« Übersetzung von Nadine Püschel, die den Roman wie »ein Buch von heute« wirken lasse. Der Roman sei gewitzt und »politisch intelligent«: Ohne ideologisch zu sein, gestehe Malaquais seinen zahlreichen Figuren ihre Vielschichtigkeit und ihre Abgründe zu.

»Ein unglaublich saftiges Bild der Welt, ein wirklicher Schmöker.« Insa Wilke

In seinen Schilderungen der Stadt Marseille unter dem Vichy-Regime 1942 konzentriert sich Malaquais, der selbst als Jude und Marxist von dort aus die Flucht in die USA wagte, nicht nur auf die Geschichte einer Figur, wie Insa Wilke deutlich macht, sondern lässt ein Geflecht aus verschiedenen Charakteren entstehen, die als Querschnitt der Gesellschaft ein »kollektiv menschliches Schicksal« abbilden. Einige von ihnen sind an historische Persönlichkeiten angelehnt, etwa an Varian Fry oder Walter Benjamin.

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