Alexandra Ramm-Pfemfert

Ein Gegenleben

Originalveröffentlichung
Gebunden mit Schutzumschlag, 576 Seiten, illustriert mit 66 S/W-Fotos

 

 

978-3-89401-446-9

44,00 

Titel im Buchhandel vergriffen. Restexemplare beim Verlag erhältlich (Büchersendung, ca. 5 Werktage per Post).

Alexandra Ramm-Pfemfert, geboren 1883 in Russland, verließ – ebenso wie fast alle ihre zahlreichen Geschwister – mit achtzehn Jahren das jüdisch-orthodoxe Elternhaus und kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Deutschland, wo sie schnell Zugang zum Berliner Bohème-Milieu fand. Sie wurde die Lebensgefährtin Franz Pfemferts, des Herausgebers der Zeitschrift Die Aktion, hatte Anteil an dessen vielfältigen politischen Aktivitäten und Kontakten (z.B. mit Rudolf Rocker, Otto Rühle, Rosa Luxemburg). Sie übersetzte zahlreiche belletristische und historische Werke aus dem Russischen und seit 1929 auch die wichtigsten Arbeiten des aus der Sowjetunion ausgewiesenen Trotzki, mit dem sie eine umfangreiche, freundschaftliche Korrespondenz unterhielt. 1933 floh sie mit Franz Pfemfert zunächst nach Karsbad, dann nach Paris. Nach ihrer Flucht 1940 aus dem französischen Internierungslager Gurs gelangte sie über Spanien und Portugal nach New York und schließlich nach Mexiko. Nach Pfemferts Tod 1954 kehrte sie nach Westberlin zurück, wo sie im Januar 1963 starb. Alexandra Ramm-Pfemferts Lebensgeschichte spiegelt, bei aller individuellen Einzigartigkeit, die vielfältigen politischen Konstellationen ihrer Zeit. Vor diesem Hintergrund und anhand hunderter unpublizierter Archivdokumente hat Julijana Ranc ihre wechselvollen Lebensphasen rekonstruiert und eine überaus lesenswerte, mit zahlreichen Fotos und Briefen dokumentierte Biographie geschrieben.

Weitere Titel zum Thema:

[ISBN 978-3-89401-441-4->Die Aktion Nr. 209]
Sondernummer zu Franz Pfemfert

Buchinfos

Originalveröffentlichung Gebunden mit Schutzumschlag, 576 Seiten, illustriert mit 66 S/W-Fotos

Autorin

Julijana Ranc

Julijana Ranc

Julijana Ranc, geb. 1955, ist Kulturwissenschaftlerin, publizierte 1997 die literatursoziologische Studie Trotzki und die Literaten, arbeitete mehrere Jahre an der TU Darmstadt und ist seit 2003 Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Pressestimmen

»… ebenso einzigartig wie exemplarisch.«
Das Parlament 

»Einer der erstaunlichsten Biographien-Bände ….«
Buchmarkt

»… Spiegelt, bei aller individueller Einzigartigkeit, die vielfältigen politischen Konstellationen ihrer Zeit.«
NDR Info – Besondere Empfehlung des Monats

»Eine lesenswerte Biografie ….«
die tageszeitung

Leseprobe

Genauso wenig wie »die Frau an seiner Seite« war Alexandra Ramm – um noch eine vielzitierte Formel zu bemühen -, »die starke Frau hinter Franz Pfemfert«. Eine solche Sichtweise verkennt – bei allen Gemeinsamkeiten – sowohl ihrer beider eigenständigen, unabhängigen Intellekt als auch die Tatsache, dass das wilhelminische Deutschland schon in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts »reif« war: für eine kulturrevolutionäre Bewegung wie den Expressionismus und für Dichter, die »in die Politik greifen«, wie für Maler, »die Barrikaden bauen« wollten. Mit seiner Anfang 1911 gegründeten »Zeitschrift für freiheitliche Politik und Literatur«, Die Aktion, schuf Franz Pfemfert ihnen und seiner (explizit als parteiunabhängig deklarierten) »Idee der Großen Deutschen Linken« ein einzigartiges Forum:
Der Start war günstig. Eine Zeitschrift, die sich der kommenden Literatur annahm und die zugleich politisch die ›Idee der Großen Deutschen Linken‹ vertrat, fehlte.
Wohl existierte seit 1910 der Sturm in Berlin, Herwarth Waldens berühmte Zeitschrift, in der er die moderne Kunst propagierte und neue Autoren druckte wie Alfred Döblin, Oskar Kokoschka, Else Lasker-Schüler, Adolf Knoblauch, August Stramm und viele andere.