Kaum ein anderes Ereignis ist für ein Menschenleben so sehr mit Rollenzuschreibungen und Körperlichkeit verbunden – doch was bedeutet Kinderkriegen jenseits romantischer Vorstellungen von Kreißsaalglück und Familie?
In seinem kunstvoll komponierten Roman erzählt Flavio Steimann vom Schicksal zweier Menschen, die ihren Verhältnissen nicht entkommen konnten, obwohl ein bescheidenes Glück zum Greifen nah schien.
Den berühmtesten Wecker der deutschen Nachkriegsgeschichte kaufte einst Ingrid Strobl. Sein Ende fand das Gerät als Zeitzünder bei einem Brandanschlag der »Revolutionären Zellen« auf ein Lufthansa-Gebäude im Jahr 1986. Die Journalistin und Autorin wird festgenommen – wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.
Dreißig Jahre später reflektiert sie in diesem sehr persönlichen Buch über das Leben im Gefängnis, politischen Aktivismus von Frauen und individuelle Verantwortung.
Ein packend und klarsichtig geschriebener Roman über sozialen Aufstieg und was man dabei verliert. Über den tristen Glamour der Straße. Über Drogenhandel 2.0, der auch auf den vermeintlich cleanen Plattformen des Darknets ein schmutziges Geschäft bleibt – und über verlorene Söhne, die es einmal besser haben sollten.
»Mit Hausarbeit kann man als Frau nie gewinnen. Macht man sie nicht, ist man eine Schlampe. Macht man sie doch, ist man eine dumme Schlampe, die sich ausbeuten lässt.«