Die Araber und der Holocaust

Der arabisch-israelische Krieg der Geschichtsschreibungen

Aus dem Englischen von
Sophia Deeg und Birgit Althaler

Deutsche Erstausgabe
Klappenbroschur, 368 Seiten

Erschienen Mai 2012

25,00 

Es gibt kaum ein explosiveres Thema als »Die Araber und der Holocaust« – das Terrain ist vermint, voller Vorwürfe und Gegenvorwürfe: Die einen werden beschuldigt, den Holocaust zu verleugnen; den anderen wird vorgeworfen, die eigene Tragödie auszubeuten und die der Gegenseite zu ignorieren.

In seiner wegweisenden Untersuchung hat der Politikwissenschaftler Gilbert Achcar das Geflecht der unvereinbar scheinenden Narrative und ihre Rolle im Nahost-Konflikt untersucht. Er analysiert die verschiedenen arabischen Reaktionen auf den Nationalsozialismus, von den ersten drohenden Vorzeichen des Völkermords an den Juden über die Gründung Israels und die von Massenvertreibungen begleitete Zerstörung des historischen Palästina bis zur Gegenwart, und stellt sie in ihren jeweiligen historischen und politischen Kontext. Er kritisiert jede Geschichtsschreibung und politische Propaganda, die durch Antisemitismus und Holocaust-Leugnung motiviert sind. Berechtigte Kritik, darauf besteht Achcar, muss einhergehen mit ehrlicher Selbstkritik.

Achcars Buch wirkt befreiend, weil es Möglichkeiten der Verständigung eröffnet, die seit Jahren durch einen erbitterten internationalen Propagandakrieg verschüttet werden.

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Inhaltsverzeichnis

Buchinfos

Klappenbroschur, 368 Seiten

Autor

Gilbert Achcar © Anne Alexander

Gilbert Achcar © Anne Alexander

Gilbert Achcar, geb. 1951, ist Professor für Entwicklungspolitik und Internationale Beziehungen an der School of Oriental and African Studies in London. Er hat Philosophie und Sozialwissenschaften in Paris und Beirut studiert. 2003-2007 war er Forschungsbeauftragter am Centre Marc Bloch in Berlin. Achcar publiziert über Internationale Beziehungen, besonders in Nahost und Nordafrika.

Pressestimmen

»Sein Buch ist ein wichtiges Werk ….«
Derek Penslar, Jewish Review of Books

»… Das bisher beste Buch zum Thema ….«
Tariq Ali, The Guardian

»Einleuchtend und scharfsinnig.«
Stephen Howe, lem Report

»Dies ist ein großes Buch.«
Alexander Flores, Inamo – Informationsbulletin Naher und Mittlerer Osten 

»Eine einfühlsame und scharfsinnige Erkundung ….«
Peter Novick, Autor von Nach dem Holocaust. Der Umgang mit dem Massenmord

»… Eine gelehrte, scharfsinnige und höchst originelle Studie ….«
Avi Shlaim, Autor von Hinter der Eisernen Mauer: Israel und seine Beziehungen zur arabischen Welt

»… ein Text von atemberaubender Empathie ….«
Rashid Khalidi, Autor von The Iron Cage: The Story of the Palestinian Struggle for Statehood

»… ein gut recherchierter und höchst begrüßenswerter Beitrag ….«
Naseer Aruri, Mitglied des Palästinischen Nationalrates und Autor von Palestine and Palestinians: A Social and Political History

»… eine faszinierende, feinsinnige und originelle Analyse.«
Simon Sebag Montefiore, BBC History Magazine

»… einfühlsam argumentiert und anregend.«
James Anderson, Australian Journal of International Affairs

»… uneingeschränkt zu empfehlen.«
Helge Buttkereit, Deutschlandfunk, Andruck

»… eine atemraubende Zahl hochbrisanter Themen, ohne argumentativ abzustürzen.«
Martin Forberg, Süddeutsche Zeitung

»Ein echtes Standard-Werk auf diesem Gebiet.«
Hermann Dworczak, akin-pd 

Leseprobe

»Die gegenseitige Anerkennung der Shoah und der Nakba muss weitere Fortschritte machen, damit eine echte Verständigung stattfinden kann.«

Die Grundvoraussetzung jeglicher Kommunikation ist die Fähigkeit, seinGegenüber zu verstehen: mit anderen Worten, sich in seine Position zu versetzen – was wiederum die intellektuelle Disziplin erfordert, vorübergehend die eigene Perspektive zu verlassen. Nichts ist einem Dialog abträglicher als die vorgefasste Annahme, der oder die andere sei in seinem oder ihrem Wesen oder Denken unveränderlich. Die Stereotypisierung des anderen geht immer Hand in Hand mit einer Stereotypisierung von sich selbst. Generell ist das, was dabei herauskommt, eine Karikatur des anderen und eine Idealisierung seiner selbst, selten ist es umgekehrt.

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Leseprobe

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