In seiner klaren, poetischen Sprache beschreibt Maggiani, dass man sich nur umschauen und in sein eigenes Herz tauchen muss, um die Liebe in den verschiedensten Facetten zu finden: Ein Junge entdeckt seine Liebe zum Film, die ihn ein Leben lang nicht mehr verlassen wird. Eine Frau stellt ihrem Ehemann die letzten Utensilien ihrer gemeinsamen Zeit vor die Tür. Ein Mann erinnert sich an seine erste große Liebe, die er verlassen hat, weil er Angst hatte, sich selbst in dieser Liebe zu verlieren. Und darum geht es in diesen wunderbaren Geschichten. Es geht um die Fähigkeit oder aber die Unfähigkeit zur Hingabe, an eine Frau, an ein Kind und an das Leben. »Unter Lebensgefahr muss man sich in die Liebe stürzen«, so Maggiani in einem Interview. »Wenn einem danach ist, muss man es tun, tut man es nämlich nicht, bleibt man ein Leben lang frustriert.« In seinen 13 kurzen, sehr persönlichen Geschichten erzählt er von Leidenschaften und Verlassenheiten, von erlebten und verpassten Gelegenheiten und von der Suche nach der Vollkommenheit.
Die Liebe ist ein Schwindel
Liebesgeschichten
Aus dem Italienischen übersetzt von Egon Günther
Deutsche Erstausgabe
Gebunden, 160 Seiten
Erschienen 2004
14,90 €
Titel im Buchhandel vergriffen. Restexemplare beim Verlag erhältlich (Büchersendung, ca. 5 Werktage per Post).
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Autor

Maurizio Maggiani © privat
Maurizio Maggiani, geb. 1951 in Castelnuovo Magra, hat u.a. als Gefängnislehrer, Erzieher von blinden Kindern, Fotograf, Kameramann und Regieassistent gearbeitet, bevor er fast zufällig ein erfolgreicher Schriftsteller wurde. Er lebt in Genua und schreibt regelmäßig für die Genueser Tageszeitung Il Secolo XIX und die Turiner La Stampa. Für seinen Roman Der Mut des Rotkehlchens erhielt er 1995 den »Premio Campiello«. Für die Erzählungen Die Liebe ist ein Schwindel (2004) erhielt er 2003 den Literaturpreis »Scrivere per amore«.
Pressestimmen
»…Maggiani ist ein Meister auf der Gefühlsklaviatur ….«
Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung
»… Führt Variationen vor, was geschieht, wenn ein großes Gefühl das Leben bestimmt.«
Salzburger Nachrichten
Leseprobe
»Die Liebe ist eine große legendäre Tat und jede Legende, sei sie groß oder klein, ist unverhältnismäßig, und du kannst ihr Dasein nur mit verzauberten Augen wahrnehmen.«
Sie fehlt mir. Und deshalb träume ich von ihr. Fast jede Nacht, seit mehr oder weniger sechs Monaten, und das heißt, seitdem sie mir fehlt. Ich vermisse sie sehr, und wenn ich nicht jede Nacht von ihr träume, dann deshalb, weil ich mitunter auch von anderen Dingen träume, die mir fehlen. Die vermisse ich aber nicht so sehr, und ich träume nur ab und zu von ihnen.
Ich stelle mir vor, dass sie lacht, denn ich träume von einem fröhlichen Mädchen. Sie redet nie mit mir, doch das macht nichts: Mir genügt allein ihr Anblick. Ich will nicht, dass sie mir irgendwas sagt, das ich missverstehen kann, oder, schlimmer noch, dass sie mir Fragen stellt, die ich falsch beantworte. Im Traum weiß man nie, was einem vielleicht entfährt; im Traum ist es besser, solange es geht den Mund zu halten.
Meist ist sie im T-Shirt und in Jeans, und ich habe das Gefühl, dass es immer gegen Abend ist, im Sommer. Das T-Shirt kenne ich nicht, sie muss es in letzter Zeit gekauft haben, die Jeans dagegen schon, die würde ich selbst an einem winzigen Fetzen erkennen. Sie hat sie, seit wir uns kennen. Sie haben nämlich schon fast keine Farbe mehr.
Ich bin zufrieden, dass sie diese Hosen trägt, wenn sie mir im Traum erscheint, denn sie sind das, was ihr am besten steht. Sie hat einen schönen Po, sogar einen recht außergewöhnlichen. Ihr Po wird wirklich nur in diesen besonders geschnittenen Jeans betont, deren Maße an der Hüfte gerade mal ein ganz klein wenig weiter und an den Backen ziemlich enganliegend sind.
Vor ihr hat sie vor nun etlichen Jahren Doris Day in einem Film getragen, in dem sie eine junge amerikanische, sehr beherzte Mutter spielte. Mir hat Doris Day damals, als ich ein junger Kerl war, sehr gefallen, und sie hört nie auf, mir zu gefallen; ich sehne mich nach ihren Filmen, ihren Jeans und jenen Hemden, die sie mit einem um die Taille geschürzten Knoten trug. Es würde mir wirklich nicht missfallen, wenn die Dinge so wie in einem ihrer Filme liefen: wenn ein Mann, ein etwas unordentlicher, aber auch nicht zu verlotterter Mann, es fertigbringt, sich für den Stil zu erwärmen, mit dem eine Frau ihre Hosen und Hemden zur Geltung bringt.
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