Feinde ringsum

Prosa und Aufsätze 1912-1930

Band 1/1 der Werkausgabe
Gebunden mit Schutzumschlag, 350 Seiten

Erschienen 1986

978-3-921523-57-5

20,00 

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»Unter den zeitgenössischen deutschen Schriftstellern ist mir keiner bekannt, der in seiner künstlerischen Entwicklung so konsequent immer Schritt hielt mit der Entwicklung seiner Epoche überhaupt wie Franz Jung. Und auch keiner, dessen Leben jederzeit so gewissenhaft sein Werk deckt, der so Ernst macht und sein Dichten immer gleich in Aktion umsetzt. Verantwortungslose Schreiberei, unverbindliches Literatentum gibt es allzuviel im deutschen Schrifttum, selbst bei formal hochwertigen Künstlern. Jungs Sphäre ist nicht die Literatur: Er lebt, was er schreibt, und dies ist mehr, als zu schreiben, was man lebt! Und aus der ganzen Gilde mächtiger Zeitgenossen weiß ich niemanden, der so wie Jung keine Kompromisse macht, so wie er beständig mit seiner vollen Persönlichkeit zahlt. Daß alles ohne Nachgiebigkeit im Erlebnis besiegelt ist, das bildet die große Einheit von Jungs künstlerischer Entwicklung. Darin ergibt sich zwingend folgerichtig ein Zug um den anderen. So bedeutet jedes Buch eine belangvolle Dichtung, das heißt: Es ist nicht eine Stufe der Entwicklung literarischer Talentiertheit, sondern eine bestimmte Station eines wertvoll gelebten Lebens. Einer ringt mit sich und der ihm auferlegten Verpflichtung. Von Anfang an ist Jungs Werk verankert im unerschöpflichen Erlebnis zwischen Mensch und Mensch.«
Max Hermann-Neisse, 1924

Inhalt:

Fritz Mierau: Leben und Schriften des Franz Jung. Eine Chronik

I. Zwischen den Zeiten. Atemholen und Ende – Der innere Krieg wird … (1912-1914)

II. … zur öffentlichen Angelegenheit – Paradies Verdun und das große Geschäft (1914-1917)

III. Im November: Revolution – Vom Osten kommt das Glück herüber (1918-1920)

IV. Die Revolution verkracht – Überall nur Schieber (1921-1930)

Buchinfos

Band 1/1 der Werkausgabe Gebunden mit Schutzumschlag, 350 Seiten

Autor

Franz Jung

Franz Jung

Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.