Wer ins Paradies will, muss erst einmal am Leben vorbei. Ein sezierender Blick auf unsere Gesellschaft, auf Bindungen, Bestimmungen und blinden Zufall.
»Stell dir vor, du bist ein Elefant und willst fliegen.«
Börner, arbeitslos und trockener Alkoholiker, will endlich die Fahrprüfung bestehen und den Job als Busfahrer kriegen. Julia von Weisblum, Klinikärztin, fragt sich, ob die Stelle in der Schweiz der Ausweg aus ihrer Krise sein könnte. Der alte Schröder, ein inzwischen ziemlich hilfloser Großkotz, will sterben. Sein übergewichtiger Pfleger Thorsten soll ihm dabei helfen, verliebt sich in die Ärztin und trägt sowieso sein ganz eigenes Kreuz. Tatjana, Kindermädchen von Tills Sohn Felix, will endlich ihren eigenen Sohn zu sich holen. Till Schröder wiederum ertränkt seine Probleme und den nahenden Tod seines Vaters im Suff. Am Tresen trifft er Drago, einen Grasdealer mit gerade überstandener Hasch-Psychose, der mit seinem Bruder Marko das letzte, aber ganz sicher ganz große Ding drehen will. Alle versuchen ihr Leben in den Griff zu bekommen, alle Geschichten laufen, in unterschiedlicher Geschwindigkeit, auf das große Finale zu, wo alle in Börners Bus zusammentreffen.
Es ist ein großartiges Figurenensemble, dem Recker hier Leben gegeben hat. Er erzählt seine Geschichten virtuos und auf der Höhe der Zeit. Sein Debüt ist schwebend polyphon in den Stimmen und sehr geerdet im Thema.