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Platz nehmen

Gegen eine Architektur der Verachtung

Aus dem Französischen von Felix Kurz

Nautilus Flugschrift

Deutsche Erstausgabe

Broschur, ca. 192 Seiten

ca. € 20,00

ISBN 978-3-96054-330-5

Erscheint im September 2023

 

Nicht lieferbar

Gegen eine Architektur, die ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzt – für eine Neuerfindung der Stadt als gemeinsamer Raum

Städtische Verwaltungen und Regierungen sind zunehmend besessen vom »Image« ihrer Stadt und stürzen sich in einen Vermarktungswettbewerb, der auf Tourismus, Investoren und Immobilienmärkte ausgerichtet ist. Die Menschen, die in der Stadt leben, werden dabei zum Ziel architektonischer Verdrängungsmaßnahmen. Mickaël Labbé zeigt, wie ganze Bevölkerungsteile durch eine kaum wahrnehmbare Architektur der Verachtung als unerwünscht ausgeschlossen werden. Überwachungskameras, Bänke mit geneigter Sitzfläche oder trennenden Armlehnen, auf denen man nicht schlafen kann, und andere subtile Maßnahmen erschweren insbesondere sozial marginalisierten Menschen wie Obdachlosen das Leben in der Stadt.
Gegen diese Tendenz führt Labbé die Notwendigkeit ins Feld, eine Stadt neu zu erfinden, die sich an uns alle richtet. Anstelle von ausschließenden Mechanismen braucht es Räume, in denen wir unsere Verbindungen wieder enger knüpfen können. Denn eine Stadt, die nicht mehr auf ihre gemeinschaftliche Nutzung ausgerichtet ist, die nur aus homogenen Ghettos besteht, wo wir einander nicht mehr konfrontativ und in aller Unterschiedlichkeit begegnen können, ist ein Verlust für uns alle.
Labbé beschreibt funktionierende Beispiele einer »Architektur der Anerkennung« und plädiert für eine Wiederaneignung des öffentlichen Raums.

Autor und Übersetzer

Mickaël Labbé © Emilie Vialet

Mickaël Labbé ist Direktor der Philosophischen Fakultät der Universität Straßburg und hat dort den Lehrstuhl für Ästhetik und Philosophie der Kunst inne. Zuletzt erschien in Frankreich Aux alentours. Regard écologique sur la ville (2021).

Felix Kurz übersetzt Essays, Sachbücher und wissenschaftliche Literatur aus dem Englischen und Französischen. Für die Edition Nautilus hat er zuletzt Göttin der Anarchie. Leben und Zeit von Lucy Parsons (2023) von Jacqueline Jones ins Deutsche übertragen.

Leseprobe

Die Place d’Austerlitz in Straßburg ist gleichermaßen Symbol wie Symptom. Für mich verkörpert sie einen Wandel der alltäglich gelebten Beziehung zur städtischen Umwelt, das Gefühl, dass ich mich in dieser Umwelt nicht mehr wiederfinde oder wiedererkenne, ihr nicht mehr so angehöre wie früher; das Gefühl einer Veränderung im Antlitz der von mir geschätzten Stadt, einer Verschiebung, die ungeachtet allen Anscheins von Fortschritt zu mehr Wohn- oder Lebensqualität zugleich eine Art Angriff darstellt, in der sich eine stumme Gewalt, eine unterschwellige Feindseligkeit ausdrückt.

Downloads

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CC-Labbe_Platz-nehmen_125_c_Maja Bechert

Labbe_c_Emilie-Vialet

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