Tote Winkel

Kriminalroman

Krimibestenliste Oktober 2022

Originalveröffentlichung

Broschur, 200 Seiten

Erschienen September 2022

18,00 

Was, wenn dein Ehemann wegen Vergewaltigung verhaftet wurde, sogar geständig ist – und das Opfer genauso aussieht wie du selbst?

Valentina Zinnow ist die Gattin des »Kneipenkönigs«, sie lebt in einem adretten Haus in Potsdam mit zwei reizenden Töchtern. Mittwochs kommt ein Student zum Putzen, und sie postet hübsche Fotos aus dem Alltag mit Kindern und Vorstadtidylle. Dass sie zwanghaft zählt, dass sie dissoziiert und nicht immer weiß, was sie gerade tut oder getan hat, merkt keiner. Eines Tages bekommt sie einen Anruf von der Polizei, ihr Mann sei verhaftet worden, er habe eine Frau vergewaltigt und dies auch zugegeben.
Das Opfer heißt Katja Sziboula. Sie ist Journalistin, Sachbuchautorin, kühl, beherrscht, sie lebt in einer symbiotischen Ehe und konstruktiven Arbeitsbeziehung mit Kay, Linguistik-Koryphäe aus Südafrika, in Potsdam lehrend.
Als Valentina zur Polizeiwache kommt, zeigt ihr der Polizist ein Foto des Opfers – doch darauf erkennt sie sich selbst, mit blauem Auge und blutiger Lippe. Hat ihr Mann die beiden Frauen wirklich einfach verwechselt, wie sie zunächst glaubt? Ist Katja ihr totgeglaubter Zwilling, dessen Geburts- und Sterbeurkunde sie besitzt?

Abwechselnd erzählen Valentina, Katja und Kay eine Geschichte, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht – spannend, erschütternd, ungeheuerlich.

 

Buchinfos

Broschur, 200 Seiten

Autorin

Sophie Sumburane © Ben Gross Portraitfotografie

Sophie Sumburane, geboren 1987 in Potsdam, studierte Germanistik und Afrikanistik an der Universität Leipzig sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und promoviert an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt über forensische Linguistik. Sie ist Autorin mehrerer Kriminalromane, schreibt für verschiedene Medien und engagiert sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Sie ist Teil des Netzwerks »Herland – feministischer Realismus in der Kriminalliteratur« und Mitglied im Board des PEN Berlin.

Pressestimmen

»›Tote Winkel‹ ist kein konventioneller Kriminalroman, und das ist auch gut so. (…) Souverän und stilistisch auf hohem Niveau, hat Sophie Sumburane sich in ihrem Kriminalroman viel vorgenommen: Ihr Roman von Missbrauch und Verdrängung ist eingebettet in zeithistorische Bezüge, so geht es zum Beispiel auch um den Umgang mit Dissidentinnen in der ehemaligen DDR. (…) Sumburane nähert sich ihren Figuren mit viel Wärme, behält jedoch stets einen sezierenden Blick auf sie. Das berührt beim Lesen und rührt auf, ohne aber rührselig zu machen.« Kirsten Reimers, der Freitag

»›Tote Winkel‹ ist ein radikaler Noir-Roman. Kindesmissbrauch, Erniedrigung und Vergewaltigung sind die zentralen Themen. Daneben geht es auch um Selbstverletzung, Rassismus, Zwangsadoption in der DDR, Alkoholismus, Selbstzerstörung, Suizid. Diese Fülle von mindestens schwierigem, oft schrecklichem Stoff verdichtet Sophie Sumburane auf weniger als zweihundert Seiten virtuos zu einer düsteren Geschichte, die unter die Haut geht.« Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger (Zürich)

Leseprobe

»Bitte geh«, sage ich ruhig, es kostet meine ganze Kraft. Ich zähle bis drei, eins zwei drei, ich drücke mit den Fingern der rechten Hand auf den blauen Fleck am linken Handgelenk, drücke, spüre den Schmerz, eins zwei drei. In mir tobt ein Krieg, keiner sieht’s, keiner merkt’s, eins zwei drei, dein Vater, dein Vater, dein Vater und ich, dein Vater, dein Vater, dein Vater und ich, dein Vater, dein Vater, dein Vater und ich sind an mir schuld, das Triggerwort: »Bitte, geh.« »Was?«, sagt sie nur und regt sich nicht. In der Hand den Kaffee, so sieht sie mich an, als sei ich ein Geist. »Du sollst gehen, hab ich gesagt. Bitte geh.«

Leseprobe Tote Winkel

Downloads

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BenGross_Portraitfotografie_2020_Brandenburg