Vom Untergang

Kriminalroman

Originalveröffentlichung

Broschur
248 Seiten

Erschienen März 2022

18,00 

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Ein packendes Sittenbild der Weimarer Republik, das auf realen Geschehnissen beruht

Bayern, 1922. Der rechtskonservative Erfolgsautor Oswald Spengler schmiedet geheime Pläne für eine Lenkung der deutschen Presse. Gemeinsam mit Forstrat Escherich, dem Gründer einer militanten Bürgerwehr, und Gumbrecht, einem mächtigen Fürther Spiegelfabrikanten, will er die öffentliche Meinung in der jungen Republik beeinflussen.
Emma, Gumbrechts Sekretärin und Geliebte, ist die Tochter des Anarchosyndikalisten Fritz Oerter. Eigentlich hat sie genug von Politik und auch von ihrem Freund, dem Sozialdemokraten Max Schmidtill. Doch dann liest sie einen Brief, der nicht für ihre Augen bestimmt war …

Hundert Jahre nach den Mordanschlägen auf Walther Rathenau und Philipp Scheidemann zeichnet Leonhard F. Seidl ein packendes Sittenbild der Weimarer Republik. Spenglers Komplott, der Mord an Schmidtill und diverse Figuren wie Fritz Oerter sind historisch belegt; der Roman basiert auf intensiven Recherchen und enthält zahlreiche Originalzitate aus Zeitungen, Sitzungsprotokollen und Briefen.

Buchinfos

Broschur, 248 Seiten

Autor

Leonhard F. Seidl © Katrin Heim

Leonhard F. Seidl © Katrin Heim

Leonhard F. Seidl, geboren 1976 in München, ist Schriftsteller, Journalist und Dozent für Kreatives Schreiben. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, u. a. von der Romanwerkstatt Literaturforum im Brecht-Haus sowie der Bayerischen Akademie des Schreibens im Literaturhaus München. 2017 erschien sein Kriminalroman Fronten.

Pressestimmen

»Leonhard Seidl hat ein tiefgründiges und beklemmendes Sittengemälde der Weimarer Republik gezeichnet, mit dem er einige Gemeinsamkeiten zur Gegenwart aufscheinen lässt. Ein politischer Krimi voller Spannung, garniert mit einer verzwickten Liebesgeschichte und einem historischen Porträt seiner Heimatstadt Fürth.« Gerhard Klas, WDR 5

»Leonhard F. Seidl hat ein so erfrischend ungewöhnliches wie gelungenes Stück Literatur vorgelegt, das uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen werden kann.« Gerd Bedszent, junge Welt

Leseprobe

Ein Mann aus der Gruppe gegenüber, der seinen Stumpf auf eine Krücke hochgelehnt hatte, fragte, ob Spengler auch im Krieg gewesen sei. Der kultivierte Mensch hat seine Energie nach innen, der zivilisierte nach außen, dachte Spengler. Er reagierte erst nicht, dann krächzte er, als hätte er seine Stimme jahrzehntelang nicht benützt. Ja, er sei auch im Krieg gewesen und habe dem Franzmann gehörig die Leviten gelesen. Glücklicherweise sei er ohne Verletzung, er nickte in Richtung des Stumpfes des Burschen, heimgekehrt. Da kehrte Ruhe ein im Abteil, die vom Rattern der Dampflok in die Länge gezogen wurde. Verschämt sahen alle zu Boden oder aus dem Fenster, auf die vorüberziehende Landschaft. Wie rasch man in einer einfältigen Gesellschaft einfältig wird.

Leseprobe Seidl, Vom Untergang

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Leonhard F. Seidl © Katrin Heim

Leonhard F. Seidl © Katrin Heim

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