»Die Stadt wird ein zutiefst inhomogener Raum werden« Roger Willemsen
Boulevard Ecke Dschungel diskutiert prekäre Entwicklungen, die die offizielle Stadtpolitik relativiert oder übersieht. Er versammelt Befunde und Kommentare von unbestechlichen Experten der Aufmerksamkeit wie Robert Menasse, Mike Davis, Roger Willemsen, Hartmut Böhme, Loïc Wacquant, Sighard Neckel, Niels Werber und anderen.
Stadt heißt heute Event City: dynamisch und profitabel, Show und Shopping rund um die Uhr, Urbanität als Nonstop-Theater. Auf den Bühnen, im Parkett, auf den Rängen und Logen Kunden, Klienten, Konsumenten. Sicher soll die Stadt sein. Vor jenen vor allem, denen das Geld zum Mitspielen fehlt.
Stadt heißt heute aber auch und mehr als je: Angst vor dem Terror – und Angst vor denen, die den Kampf gegen den Terror zum Vorwand nehmen, demokratische Rechte einzuschränken und die Stadt äußerstenfalls zur Festung zu machen.
Das Lebensprinzip der Stadt, das ohne Widersprüche nicht zu haben ist, sieht sich bedroht. Inszeniert und gefeiert wird der Boulevard. Die Abgehängten und Verlorenen – Gelegenheitsarbeiter, illegal Beschäftigte, Langzeitarbeitslose, Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus, diejenigen also, denen der Markt signalisiert, dass er sie je länger je weniger braucht – versuchen im Dschungel der Stadt zu überleben.
Der Band thematisiert Dynamiken des gesellschaftlichen Raumes und des stadtgesellschaftlichen Lebens, die, wie Roger Willemsen sagt, »ihr Pathos darin haben, Dinge zum Verschwinden zu bringen«.