Die Biographie eines rastlosen Revolutionärs – Paco Ignacio Taibo II hat sie nach jahrelangen Forschungsreisen und minutiöser Archivarbeit so niedergeschrieben, wie sie verlief: neugierig, aufrichtig und verzehrend …
»Eine Gesellschaft benötigt Mythen, Helden und Utopien, um zu überleben; sie sind der Stoff für ihre Träume. Es ging darum, ein Geschichtsbuch mit der Gewissenhaftigkeit eines Historikers zu schreiben, aber mit einer Technik, die ermöglicht, das Buch zu lesen, als wäre es ein Roman.«
Taibo II in El Mundo
Autor

Paco Ignacio Taibo II
Paco Ignacio Taibo II, 1949 in Gijon (Spanien) geboren, lebt als Schriftsteller, Journalist und Historiker in Mexiko. Begründer des neuen lateinamerikanischen Kriminalromans. Seine bisher 19 veröffentlichten Bücher wurden in 21 Sprachen übersetzt.
Pressestimmen
»… Mit heißem Herzen geschrieben, voller Sympathie für die kubanische Revolution und ihre Protagonisten ….«
Elke Schubert, DIE ZEIT
»… Schreibt … die Geschichte (…) aus der Mitte des Geschehens ….«
Leopold Federmair, taz
»Taibos Buch ist sicherlich das authentischste.«
Gert Eisenbürger, Freitag
»… Entwickelt gerade das Ungeheuerlich-Unmögliche als Möglich-Revolutionäres.«
Winfried Wolf, Junge Welt
»… Macht den Menschen Che verständlich.«
Thomas Pampuch, Berliner Zeitung
Leseprobe
Heute wissen wir, dass die zweite Woge der lateinamerikanischen Revolution zerschellt und gescheitert ist, dass das von Che entworfene Industriemodell nur kurzfristig funktionierte und sich mittelfristig ohne seinen Stil und seine Kontrolle allmählich verschliss. Man wird das Buch sogar im Wissen um den Ausgang der Operation des Che in Bolivien lesen. Obwohl ich mir all dessen bewusst gewesen bin, wollte ich erreichen, dass das Buch wie eine Geschichte »von damals« gelesen werden kann, denn nur so ist sie verständlich. Man kann Geschichte nicht von den Folgen zu den Ursprüngen hin erzählen, das verfälscht die Perspektive. (…) Die Geschichte, die mich interessiert, ist keine von der historischen Zuweisung ausgehende Erklärung, sondern eine Provokation, die aus der Vergangenheit kommt. Ihre Hauptgestalten haben niemals eine Zauberkugel besessen, die ihnen die Zukunft in ihrer damaligen Gegenwart enthüllt hätte.
Es ist überraschend, aber zutreffend: Das Phantom Che sitzt, wie ein Grenzgänger ohne Visum und Pass, mitten auf einer Generationenbrücke fest – zwischen jungen Leuten, die sehr wenig von ihm wissen, in ihm aber den großen Kommandanten und roten Großvater der Utopie erahnen, und der Generation der Sechziger, die zu spät kamen bzw. bei der Verwirklichung des Projekts scheiterten, die aber der Ansicht sind, dass der Che weiterhin den Herold einer lateinamerikanischen Revolution darstellt, die absolut notwendig ist, wie unmöglich sie auch erscheinen mag.