Damnificados

Roman

Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch

Deutsche Erstausgabe

Gebunden mit Schutzumschlag
320 Seiten

Erschienen im März 2020

24,00 

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Ein modernes Epos von Aufstand, Krieg und Hoffnung – inspiriert von der Geschichte des Torre de David in Caracas

Sie sind über sechshundert. Ohne Obdach, ohne Land, ohne Bestimmung. Sie sind Damnificados. Nacho Morales ist ihr Hoffnungsträger, Nacho, dieser polyglotte Krüppel, dieser atheistische Prophet, dieser Schachspieler, Lehrer und Geschichtenerzähler ist entschlossen, sie ins Gelobte Land zu führen. Das Ziel ihrer Landnahme ist der berühmte Torres-Turm, ein im Rohbau belassener Wolkenkratzer in der Megalopole Favelada.
So beginnt das epische und spektakuläre Abenteuer der Damnificados, die sich einem zweiköpfigen Wolf ausgesetzt sehen, einer biblischen Sintflut, korrupten Polizisten, einer Armee von Libellen, schwer bewaffneten Müllkriegern und schließlich den Besitzern des Gebäudes, in einem heroischen und oft komischen Kampf ums Überleben – und um ihre Würde. Sie besetzen den Turm und errichten eine anarchische Gemeinschaft mit Schulen, Läden, Schönheitssalons und einer Verteidigungsmiliz.

Damnificados wurde inspiriert vom »Torre de David« in Caracas, der von Bewohnern der Armenviertel besetzt wurde – bis zur Räumung 2014. JJ Amaworo Wilson macht aus dieser realen Vorlage eine fantastische Fabel von einer Zufluchtsstätte für die Verdammten dieser Erde. Damnificados ist eine hochaktuelle Geschichte von Migration und sozialen Kämpfen: Landlose gegen Landbesitzer, Arme gegen Reiche, Verdammte gegen Vergoldete.

 

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 320 Seiten

Autor und Übersetzerin

JJ Amaworo Wilson © Jay Hemphill

JJ Amaworo Wilson wurde 1969 als Sohn einer nigerianischen Mutter und eines englischen Vaters in Deutschland geboren und wuchs in Großbritannien auf. Er hat u. a. in Ägypten, Kolumbien, Lesotho und Italien gelebt und lebt heute in New Mexico, USA. Damnificados ist sein erster Roman. Er wurde ausgezeichnet mit dem Hurston/Wright Legacy Award, dem Independent Publisher Book Award for Multicultural Fiction sowie dem New Mexico-Arizona Book Award for Fiction und war für weitere Preise nominiert.

Conny Lösch, 1967 in Darmstadt geboren, hat in Frankfurt am Main Anglistik und Philosophie studiert, lebt in Berlin. Sie hat unter anderem Bücher von Don Winslow, Joe Ide, William Shaw, Jon Savage, Viv Albertine, Gail Jones und Jessa Crispin übersetzt.

Leseprobe

Und es sind eben solche Damnificados, die in einer lauen Mitternacht aus der Dunkelheit kriechen, eine Lumpenarmee aus Bärten und Schmutz, die sich auf den Weg zum Turm macht. Sie kommen aus Agua Suja, aus Minhas, Fellahin und Bordello. Sie kommen aus Sanguinosa, Blutig und Oameni Morti, aus den Pappkartonstädten und Shantytowns an den Hängen, wo der Regen Flüsse aus Schlamm entstehen lässt und von denen die Häuser hinabrutschen. Sie schleppen zerschlissene Körbe und Plastiktüten, rußfleckige Decken, Mäntel aus Krinoline und Kunstpelz. Eine Frau Mitte fünfzig schiebt eine Schubkarre mit einem dreibeinigen Hund. Aus einer Ecke kommt ein Krüppel namens Nacho, schleppt seinen geschundenen Körper auf bandagierten Krücken daher, mit flinkem Blick sucht er die Straße nach Ärger ab.
Langsam und leise kommen sie vor dem Hochhaus zusammen. Eine Katze entdeckt sie von ihrem Wellblechdach aus, kneift die Augen zusammen und schnurrt zustimmend.Nichts erregt eine Katze mehr als mitternächtlicher Krawall. Die ferne Musik der Sirenen schwindet immer weiter in Vergessenheit, und dann ist da kein Geräusch mehr, abgesehen vom Trappeln der Mäusepfoten auf Stein.

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Leseprobe Wilson, Damnificados

Pressestimmen

»Wilsons Sprache ist einfach – und gerade deshalb genial. Er schafft es, dass beim Lesen weniger Worte plastische Bilder im Kopf aufscheinen.« Isabel Metzger, Spiegel.de

»Eine Triumphschrift der Habenichtse, die mit historischer Kenntnis aufgeladen und völlig gegenwärtig ist.« Jochen Overbeck, Der Tagesspiegel

»Beeindruckende literarische Bilder (…), als würde man beim Lesen riesige popkulturelle Wandmalereien abschreiten. (…) ›Damnificados‹ erzählt eine kollektive Geschichte und wird zu einem schillernden Textkorpus urbaner Legenden.« Florian Schmid, Der Freitag

»Märchenhaft erzählt, mythenreich, magisch und fabelhaft im doppelten Sinn.« Cornelia Zetzsche, Bayerischer Rundfunk

»Soziale Kämpfe auf der ganzen Welt sind seit jeher ein Problemthema, auf das auch dieser an den magischen Realismus erinnernde Roman auf beeindruckende Weise aufmerksam macht.«
Maria Nowotnick, Buchkultur

»Machen Sie sich startklar. Ein Abenteuer erwartet uns … schillernde Charaktere und komplex miteinander verwobene Szenen. Großartig.« The Independent

»Bemerkenswert und schonungslos.« The Washington Post

»JJ Amaworo Wilson erweckt so viele Genres zu neuem Leben in dieser Hommage an Außenseiter von überall und aus allen Zeiten.« Le Monde

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