Das Rotbuch

Marinus von der Lubbe und der Reichstagsbrand

Aus dem Niederländischen
übersetzt und herausgegeben von Josh van Soer

Aktualisierte Neuauflage
Broschur, 192 Seiten

Erschienen Januar 2013

978-3-89401-776-7

16,90 

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Am Abend des 27. Februar 1933 brennt in Berlin der Deutsche Reichstag, und der Niederländer Marinus van der Lubbe wird als Brandstifter festgenommen. Der 24-jährige Rätekommunist erklärt beim Verhör noch in derselben Nacht, dass er mit seiner Tat die deutschen Arbeiter zum Widerstand gegen den Hitlerfaschismus aufrufen wollte.

Sofort beginnen die Spekulationen, ob van der Lubbe tatsächlich allein, in Zusammenarbeit mit den Kommunisten oder gar mit den Nazis seine Tat begangen habe. In Paris erscheint in sehr großer Auflage und mehreren Sprachen das Braunbuch der KPD, das diese Aktion als eine Gräueltat der Nazis darstellt, und es beginnt eine diffamierende Kampagne gegen van der Lubbe als Nazi-Scherge, homosexueller Lustknabe und Antisemit.

Aus Protest gegen das Braunbuch entstand in den Niederlanden das Rotbuch, zusammengestellt von einigen Genossen van der Lubbes. Erst 50 Jahre nach seiner niederländischen Veröffentlichung wurde es ins Deutsche übertragen und erschien 1983 als deutsche Erstveröffentlichung bei Edition Nautilus.

Mit Auszügen aus Briefen und Tagebüchern sowie Fotos angereichert, ist dieses Buch ein wichtiges Dokument des antifaschistischen Widerstands.

»Mit der Gestalt van der Lubbes hat man den Begriff des Rebellen verdammt, also des Menschen, der nach eigener Entscheidung eine eigene
Tat begeht, die er für richtig hält – um stattdessen nur noch den politischen Soldaten gelten zu lassen.«
Georg K. Glaser

Buchinfos

Broschur, 192 Seiten

Autor

Marinus van der Lubbe

Marinus van der Lubbe

Marinus van der Lubbe, geb. 1909, Arbeit als Maurer bis zu einem Arbeitsunfall 1925, engagiert als Rätekommunist und Verfechter der Direkten Aktion. 1928–1932 Wanderschaft durch Europa, im Februar 1933 Reise nach Deutschland, um Widerstand gegen die Nazis zu leisten. Am 27. Februar 1933 Festnahme im brennenden Reichstag und Anklage wegen Brandstiftung und Hochverrats. Im Dezember 1933 Verurteilung zum Tode, Hinrichtung im Januar 1934. Die Schuld van der Lubbes wurde bereits kurz nach dem Brand in Zweifel gezogen.

Pressestimmen

»… ein düsteres, jedoch überzeugendes und historisch wichtiges Bild der Grenzziehungen und Grabenkämpfe der damaligen ›linken Szene‹ ….«
Galina Hristeva, literaturkritik.de