Der die Träume hört

Kriminalroman

Platz 6 Krimibestenliste September 2019

Originalausgabe

Broschur
288 Seiten

Erschienen September 2019

18,00 

Lieferzeit: Büchersendung (ca. 5 Werktage per Post)

Ein Krimi zwischen Drogenhandel 2.0 und dem tristen Glamour der Straße

Nizar Benali hat es geschafft. Er hat Westmarkt verlassen, wo er unter »Schwarzköpfen« aufgewachsen ist und wo Drogenhandel und Schutzgelderpressung florieren. Er arbeitet als Privatermittler für Cyberverbrechen und wird beauftragt, den Darknet-Dealer Toni_meow ausfindig zu machen, an dessen Stoff ein Teenager gestorben ist. Das scheint zunächst ein gut bezahlter, wenn auch aussichtsloser Job. Doch dann präsentiert ihm eine alte Liebschaft ihren siebzehnjährigen Sohn Lesane – ihren gemeinsamen Sohn. Lesane treibt sich in Westmarkt herum, er dealt und hat Schulden. Nizar ahnt, dass Toni_meow zu finden die einzige Möglichkeit sein könnte, Lesane vor dem endgültigen Absturz zu retten.

Ein Roman über sozialen Aufstieg und was man dabei verliert. Über den tristen Glamour der Straße. Über Drogenhandel 2.0, der auch auf den vermeintlich cleanen Plattformen des Darknets ein schmutziges Geschäft bleibt – und über verlorene Söhne, die es einmal besser haben sollten.

 

 

Buchinfos

Broschur, 288 Seiten

Autor

Selim Özdogan © Tim Brüning

Selim Özdogan © Tim Brüning

Selim Özdogan, geboren 1971 in Köln, zweisprachig aufgewachsen, Abitur, danach Studium der Völkerkunde, Philosophie und Anglistik, abgebrochen. Zahlreiche Jobs, Veröffentlichungen seit 1995. Sein Debüt Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist wurde zum Kultbuch. Zuletzt erschienen Wo noch Licht brennt (2017) und Wieso Heimat, ich wohne zur Miete (2016, beide Haymon). Selim Özdogan lebt in Köln.

Pressestimmen

»Es ist ein hartes Buch, das aus seiner Härte nie eine Pose macht und sie schon gar nicht mit Coolness verwechselt. Die Sprache ist knapp und nicht um jeden Preis auf Milieu getrimmt, die Dialoge sind schnell, mal wie ein Schlagabtausch, mal wie das Passspiel beim Basketball, aus dem Özdogan auch die eine oder andere existentielle Metapher gewinnt.« Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Eine scharfe Gesellschaftsanalyse und bewegende Hommage an Migrant*innen in diesem Land.« Julia Wasenmüller, taz

»Özdogan schreibt fiebernde Literatur (…). Großartig.« Günter Grosser, Berliner Zeitung
 
»Ein Autor mit beiläufiger authentischer Sprache und glänzender Struktur beim Erzählen.« Martin Rosenbach, WDR Westart
 
 »Nun ist er also beim Nautilus Verlag gelandet. Diesem Qualitätssiegel wird ›Der die Träume hört‹ auf jeder Seite gerecht. (…) Özdogan schreibt mit der nötigen Härte, aber durchaus mit Humor aus einem Alltag, in dem die Träume andere sind als die der Mehrheitsgesellschaft.« Jochen Overbeck, Musikexpress
 
»›Der die Träume hört‹ überschreitet manchmal seine narrativen Grenzen und gerät gefährlich in die Nähe von Gedankenprosa und Diskursroman. Aber die Intensität von Özdogans Prosa, die manchmal kataraktartig daherkommt und ein feines Ohr für gesprochene Sprache hat, bewahrt ihn weitgehend vor dieser Falle.« Thomas Wörtche, Deutschlandfunk Kultur
 
»(…) es ist bewegend und berührend, wie Özdogan die wütende Energie des Raps aufnimmt und zu einer deutschtürkischen Geschichte der Enttäuschung umschreibt. Am Ende ist ›Der die Träume hört‹ auch eine mit dunklen Bässen grundierte Liebeserklärung an einen Sohn, der wiedergefunden ist und doch verloren bleibt.« Thekla Dannenberg, Perlentaucher

Downloads

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CC_Oezdogan_Traeume_125_©_Maja Bechert

CC_Oezdogan_Traeume_125_©_Maja Bechert

Oezdogan©Tim_Bruening_230x260

Oezdogan©Tim_Bruening_230x260

Leseprobe

Ich erinnerte mich an die Nacht. Ich war schon weggezogen aus Westmarkt, da war auch kein Blut an meinen Händen, aber niemand kam da sauber raus. Ich saß in der Straßenbahn und Kamber stieg ein. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen und wir freuten uns beide sehr. Das war schon unwahrscheinlich, es sah ihm nicht ähnlich, dass er überhaupt Straßenbahn fuhr. Er war unterwegs zu Kerim und wir sind dann zu dritt losgezogen, ins Chronic, wo unsere Musik lief, Dr. Dre, Gang Starr, Snoop, Geto Boys, R. Kelly, Wu-Tang, das Slim-Shady-Album war gerade erschienen. Ich kannte außer den Jungs aus Westmarkt niemanden, der diese Musik so feierte. Ein paar Drinks, ein paar Joints, ein paar kleine Nasen. Ayleen war da, Ayleen mit ihrer piepsigen Stimme und dem großen Hintern, den sie zur Musik bewegte. Am Ende der Nacht sind wir bei mir gelandet.

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Leseprobe Özdogan, Der die Träume hört