Rocket ist der Romantiker in der Familie. Sein Bruder Koller fickt gerne herum. Das musste ja irgendwann schief gehen. Aber gleich so gründlich? Nicht nur, dass Koller sich dieses Mal ausgerechnet die Tochter eines Russen, den man Büffel nennt, ausgesucht hat, nein, sie muss zu allem Überfluss auch noch dabei draufgehen. Eine 20-jährige mit Herzinfarkt? Das glaubt einem kein Büffel. Nichts wie weg also, am besten mit Geisel. Und was für eine! Ihr Name ist Cassidy und Rocket hat sich sofort in sie verliebt.
Es folgt eine turbulente Flucht mit dem Auto durch die Republik in Richtung Onkel Otto, der Tiere so sehr liebt, dass er sich bereits vor Jahren auf einen abgelegenen Bauernhof zurück gezogen hat. Dort findet einen kein Büffel. Es sei denn, er fragt Mama nach ihren beiden Sprösslingen, und die zeigt ihm den Weg.
Auf der Flucht trifft das Gespann auf ein SAT7-Kamerateam, das unbedingt herausfinden will, wie Menschen reagieren, wenn man ihnen an der Tankstelle das Auto leer räumt, während sie gerade bezahlen. Rocket, Koller und Cassidy treffen außerdem auf Hubertchen, und zwar frontal auf der Autobahn. Hubertchen ist Rentner und ein wenig suizidal veranlagt, seit am selben Morgen seine Ehe mehr als gründlich in die Brüche ging.
Auf Onkel Ottos Bauernhof kommt es zum Showdown, bei dem ein Esel namens Naddel und viele andere Nutztiere eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Nach etlichen Jugendbüchern veröffentlicht Jochen Till endlich ein Buch für (jung gebliebene) Erwachsene!
Der letzte Romantiker
Roman
2. Auflage
Broschur, 224 Seiten
ISBN 978-3-89401-445-2
12,90 €
Lieferzeit: Büchersendung (ca. 5 Werktage per Post)
Buchinfos | 2. Auflage Broschur, 224 Seiten |
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Autor
Jochen Till, geb. 1966 in Frankfurt/Main. Lebt seit 1972 in Bad Soden/Ts. Nach 1988 Studium der Anglistik/ Amerikanistik/Germanistik. Seit 1995 Mitarbeiter im Comica-Comicshop in Frankfurt und seit 1999 als Jugendbuch-Autor tätig.
Veröffentlichungen u.a.: Ohrensausen (Ravensburger 2002, nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003), Alleinsichten, Gedichte (Mariposa 2002), Verdammter Dienstag (Arena 2003) und Bauchlandung (Ravensburger 2004).
Aktuelle Lesungen und Veranstaltungen von und mit Jochen Till sind immer zu erfahren unter : www.jochentill.de
Pressestimmen
»… Fans von Quentin-Tarantino-Filmen … werden … ihre helle Freude haben.
Frankfurter Rundschau
»… zu köstlich, um nicht gelesen zu werden.«
Frankfurter Neue Presse
»… kunstvoll zelebrierter Trash ….«
Buchjournal
»… ein Trash-Splatter-Pulp-Comic-Krimi ….«
Stuttgarter Nachrichten
»Rasant. Spannend. Schräg. Lustig.«
www.buchtips.net
»Ein großartiger Krimi, voll schwarzem Humor ….«
Wege – die Zukunft des Lebens
Leseprobe
Mein Bruder fickt gerne herum. Ich würde das nicht sagen, wenn es nicht stimmen würde. Er sagt es selbst. Ich ficke gerne herum, sagt er. Ich ficke nicht. Ich ficke nicht. Das ist keine rein vokabuläre Angelegenheit; das wäre zu einfach. Ich habe noch nie gefickt. Ich könnte auch nie ficken. Ich liebe. Das ist etwas völlig anderes. Jedenfalls für mich. Ich bin der Romantiker in der Familie.
Meine Mutter hat auch viel rumgefickt; sonst wäre ich nicht hier und mein Bruder auch nicht. Unsere Väter müssen typische Rumficker gewesen sein, denn sonst hätte ich den einen oder den anderen bestimmt einmal kennen gelernt.
Nun hat mein Bruder leider einmal zuviel rumgefickt, und ich muss es ausbaden. Aber am besten fange ich von vorne an, was vorgestern war.
Mein Handy reißt mich aus einem tiefen, friedlichen Schlaf. Ich schlafe immer gut, denn ich habe ein reines Gewissen. Dass es mein Bruder ist, der mich wach bimmelt, bezweifle ich nicht einen schlaftrunkenen Moment lang, denn schließlich war er es, der mir dieses Handy geschenkt hat, damit ich in Notfällen immer für ihn erreichbar bin.
„Hallo?”
„Hey, Rocket! Bist du das?”
„Welche Nummer hast du denn gewählt?”
„Na deine!”
„Dann bin ich’s wohl.”
„Jetzt hör’ auf mit dem Scheiß! Ich stecke verdammt tief in der Klemme.”
Mein Bruder. Falls es noch niemandem aufgefallen ist: Er ist nicht einer der Hellsten, was meiner festen Überzeugung nach seine Wurzeln am besten an der Tatsache zeigt, dass sein Vater bewaffnete Überfälle auf Kinos ausgeübt hat, tagsüber, kurz nach Öffnung der Kasse. Dafür hat er dreimal eingesessen, bis er schließlich bei seinem letzten Kino-Besuch einen Warnschuss in die Luft abgab und von einer Dumm und Dümmer-Leuchtreklame erschlagen wurde.
„Was ist los, Nikolaus?”, frage ich. „Hast du diesmal wenigstens deine Hosen an?”
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