Danny Zilber ist ein weltweit umjubelter Jazztrompeter. In seiner Garderobe ist allabendlich ein Kommen und Gehen der schönsten Frauen, aber keine kann sein Bedürfnis nach Liebe stillen. Bis zu dem Besuch einer mysteriösen Frau, die fast so schnell verschwindet, wie sie ihn verführt hat. Sie hat keinen Namen hinterlassen, aber mit starkem deutschen Akzent eine Fortsetzung versprochen. Ab jetzt ist Danny bei jedem Konzert nur noch auf der Suche nach dieser einen und einzigen Liebe.
Währenddessen berichtet Dannys Manager Abraham Shtil, genannt Avrum, wie er aus dem mittelmäßigen Armeetrompeter einen Weltstar gemacht hat. Mord, sexuelle Manipulation, die Entführung von Nazis, Gefälligkeiten für den Geheimdienst – er schreckt vor nichts zurück, um seine Macht und seinen Reichtum zu mehren.
Gilad Atzmon, selbst leidenschaftlicher Musiker, weiß, wovon er schreibt. Schrill und subversiv, sarkastisch und witzig, ist dieser Roman eine scharfe Abrechnung mit der israelischen Kultur und Politik. Eine literarische Provokation!
My one and only Love
Roman
Aus dem Englischen übersetzt von Sophia Deeg
Deutsche Erstausgabe
Broschur, 224 Seiten
Erschienen 2005
16,90 €
Titel im Buchhandel vergriffen. Restexemplare beim Verlag erhältlich (Büchersendung, ca. 5 Werktage per Post).
Buchinfos | Deutsche Erstausgabe Broschur, 224 Seiten |
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Autor
Gilad Atzmon, geb. 1963 in Jerusalem, lebt seit 1994 im Londoner Exil. Jazz-Saxophonist und Komponist, war er Mitglied von Ian Durys »Blockheads« und leitet heute das »Orient House Ensemble« (Gewinner des BBC Jazz Award »Best Album of the Year« 2003). Die 2005 erschienene CD MusiK – Rearranging the 20th century (Enja-Records) wurde für den BBC Jazz Award »The Best Album of the Year« nominiert. Sein erster Roman Anleitung für Zweifelnde erschien 2004 bei dtv.
Arte-Metropolis-Beitrag vom 22. Januar zu Gilad Atzmon: http://videos.arte.tv/de/videos/alleVideos
Pressestimmen
»… so ätzend wie komisch, so unterhaltsam wie boshaft.«
Deutschlandradio Kultur
»Der andere Ephraim Kishon. … nicht freundlich und Feind aller Zionisten und Menschenfeinde!«
Jazzethik
»Für Atzmon-Fans ein Muss…«
Arbeitskreis Nahost Berlin
»… eine zuweilen aberwitzige Groteske über Musikbiz und politische Schmutzwäsche …«
taz nord hamburg
»… ein zynischer Blick auf jüdisches Lebensgefühl.«
www.literaturnetz.com
»… böse und hintergründig. «
Facts, Das Schweizer Nachrichtenmagazin
»… eine Mischung aus Spionage-Satire und fiktiver Musikerbiographie ….«
Neues Deutschland
»… eine bitterböse, aber durchaus unterhaltende Satire ….«
Michael Kleff, Folker!
»›My one and only love‹ klingt harmlos, ist aber bitterböse.«
FRAP. Freies Radio Paderborn
»Eine beißende und zugleich sehr witzige Satire auf das moderne Israel.«
Leo Baeck Shop
»… ein provokanter Anstoß zur Diskussion über Taten und Ziele des Zionismus ….«
Frank Schorneck, macondo. Die Lust am Lesen
»Wie wild wird collagiert und gepaart, nur eins ist das Buch nie: konventionell.«
Rolling Stone
Leseprobe
Das nächste, was ich weiß: ich wachte in meiner hell erleuchteten Garderobe auf, Blick in den üblichen Spiegel mit den kleinen Birnen rundherum. Ich stellte gleich fest, dass mein Gesicht ziemlich blau eingefärbt war, voller frischer Blutergüsse und offener Wunden. Das Wrack meiner Trompete lag zerschmettert auf dem Tisch vor mir. Avrum, ob du’s glaubst oder nicht, war vor lauter Begeisterung total aus dem Häuschen. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals glücklicher erlebt habe.
»Du bist ein Genie, ya Danny mabruk!« Er stand vor mir und tönte: »Was du da heute fertig gebracht hast, das werden die Leute später mal im Lehrbuch vom Rock’n’Roll nachlesen. Du hast auf ›interaktiv‹ gemacht. Du hast es genau so gemacht wie König David, als der auf dem See von Galilea spazieren gegangen ist!«
Ich war mir ziemlich sicher, dass er Christus meinte, verstand aber trotzdem nicht, was ich Besonderes getan haben sollte. Ich fuhr mir mit den Fingerspitzen vorsichtig über die Lippen und die Zähne, um rauszukriegen, ob noch alles an seinem Platz war. Ohne die Vorderzähne konnte ich meine Musikerlaufbahn abschreiben. Erleichtert stellte ich fest, dass sie ziemlich intakt waren. Meine Lippen waren geschwollen, aber ohne größere Risse. Ich wusste also, dass ich in ein oder zwei Wochen wieder würde spielen können. Avrum konnte unterdessen nicht an sich halten, für ihn war’s ein gefundenes Fressen …
»Von jetzt an wirst du immer, wenn wir zum Kastagnetten-Solo kommen, deine Trompete hinschmeißen und sie auf der Bühne total zusammenhauen. Du machst sie zu Mus, so als würdest du sagen: ›Danny schert sich ‘n Dreck um Geld‹. Du hältst die Hände so in der Art geöffnet hin, wie’s die Scheiß-Propheten aus der Bibel machen, so als würdst du gleich abheben und in den Himmel fliegen, um dich mit Gott zu treffen.
Von jetzt an wirst du nix anderes machen, als einfach nur losgehn und über die Menge hinweglatschen. Du stiefelst ihnen über’s Hirn, bis ihnen Rauch aus’m Arsch aufsteigt!«
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