Von Waisen und Wunschkindern zwischen Kolonialgeschichte und digitaler Zukunft
Die Geschichte von »Pixels Ahnen« nimmt ihren Anfang in London, Anfang des 20. Jahrhunderts, wo Alice als uneheliche Tochter eines Dienstmädchens zur Welt kommt. Sie wächst im Waisenhaus auf und wird schließlich nach Neuseeland geschickt. Dort wird – das 20. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu – Alice als alte Frau von einer jungen Historikerin interviewt, die an einem Buch über die Schicksale von Migrantinnen arbeitet. Währenddessen macht sich Alices Tochter Joy auf die Suche nach ihrer eigenen Wahrheit. Mithilfe eines Privatdetektivs und einer Computerhackerin stößt sie auf Familiengeheimnisse, die mehr Fragen aufwerfen als beantworten: Wer sind unsere Ahnen? Was prägt uns im Leben? Wessen Kinder sind wir?
Mit großer erzählerischer Virtuosität entwirft Beryl Fletcher eine weibliche Ahnenreihe, die von der Alten Welt bis in virtuelle Welten reicht, nach Neuseeland, das unter der britischen Kolonialmacht als erstes Land der Welt 1893 das Frauenwahlrecht einführte. Die Konfliktthemen des Romans von 1996 sind bis heute brisant.