Reiseziel Che Guevara

Mit dem Motorrad durch Lateinamerika

Aus dem Englischen
von Esther Breger und Jürgen Schneider

Deutsche Erstausgabe
Broschur, 384 Seiten

 

978-3-89401-464-3

19,90 

Titel im Buchhandel vergriffen. Restexemplare beim Verlag erhältlich (Büchersendung, ca. 5 Werktage per Post).

Im Jahr 1952 machte Ernesto Guevara mit seinem Freund Alberto Granado eine Motorradreise, die durch sein Tagebuch und den Film The Motorcycle Diaries berühmt wurde. Nahezu ein halbes Jahrhundert später begibt sich der Journalist Patrick Symmes, mit einem ungleich besseren Motorrad ausgerüstet, bewaffnet mit nicht mehr als einem Notizbuch, einem Exemplar dieses Tagebuchs und ein paar Ersatzteilen auf die Suche nach den Spuren des jungen Che.
Ein neues Abenteuer beginnt: Symmes geht in einer chilenischen Wüste das Benzin aus, er bleibt in den Anden hängen und betrinkt sich in Kuba mit Ches altem Reisegefährten Alberto Granado. Am Ende seiner viermonatigen Reise wird Symmes mehr als 16.000 Kilometer abgefahren und den Kontinent durchquert haben, der aus Ernesto Guevara den »Che« gemacht hat.
In bester angelsächsischer Tradition führt uns der Reisebericht von Symmes spannend und unterhaltsam in Geschichte und Gegenwart Lateinamerikas ein. Die überwältigende Landschaft und die Gastfreundschaft der Bewohner machen die Reise zu einem einzigartigen Erlebnis.

Buchinfos

Deutsche Erstausgabe Broschur, 384 Seiten

Autor

Patrick Symmes

Patrick Symmes

Patrick Symmes schreibt über politische Fragen Lateinamerikas, Globalisierung und Reisen in die »Dritte Welt« für verschiedene Magazine, u.a. Harper’s (wo er Mitherausgeber ist), Outside, Wired und Condé Nast Traveler. Reiseziel Che Guevara ist sein erstes Buch. Patrick Symmes lebt in New York City.

Pressestimmen

»… manchmal grausam nüchtern und manchmal zart bis wütend melancholisch.«
Wolfgang Büscher, DIE ZEIT

»… eine unterhaltsame Mischung aus Reisebericht, Biografie und Geschichtsreport.«
Winfried Schumacher, Süddeutsche Zeitung

»Ein oft witziges, stets aufschlussreiches, oft überraschendes Reisebuch.«
Kölner Stadt-Anzeiger

»Ein kluges und kurzweiliges Stück Literatur. … unbekümmert, mit feinem stilistischem Gespür ….«
Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung

»… ein gekonnter Mix aus Reisereportage anno 2003, Anekdotensammlung aus den fünfzigern bis heute und historischer Analyse Lateinamerikas.«
ORF, Reihe: Kontext – Sachbücher in Themen

»Ein spannender und kurzweiliger Bericht ….«
Subway (Stadtmagazin Braunschweig)

»… ein um Wahrhaftigkeit bemühtes und entsprechend ambivalentes Porträt vom ›Reiseziel Che Guevara‹ ….«
Klaus Taschwer, Falter

»… ein vielschichtiges Stück Reiseliteratur …, das reichlich Atmosphäre transportiert ….«
Stephanie Grimm, Zitty

»… überraschend feinfühlig geschriebene Passagen von dichterischer Schönheit.«
Libertarian Press Agency

Leseprobe

Für ein paar Stunden verlief die Hauptstraße nach Patagonien in Richtung Südwesten, folgte der Küstenlinie, wandte sich dann aus der tropischen Umarmung des Rio de la Plata ab und fraß sich schließlich in die Pampa hinein. Von jetzt an sollte Südamerika immer enger werden, eingeklemmt in das Korsett zweier Ozeane, die sich am Kap Horn wieder vereinigten. Je weiter man sich Richtung Süden bewegte, desto mehr schien diese Enge dem Land das Blut abzuschnüren und es in eine blasse und kalte Wildnis zu verwandeln. Am Ende des Tages fuhr ich auf der leeren Straße mit achtzig Meilen die Stunde mitten in die untergehende Sonne hinein und hoffte, ich würde noch vor Einbruch der Dunkelheit irgendwo einen Platz zum Schlafen finden. Es war Januarsommer auf der südlichen Halbkugel und ungefähr neun Uhr abends. Guevara und Granado kamen am 6. Januar 1952 im Ferienparadies Miramar an. Sie hatten für diese Strecke drei Tage gebraucht, ich hingegen nur acht Stunden, Hundebiss und Mittagessen inklusive. Das lag natürlich auch am mittlerweile ausgebauten Straßennetz, vor allem aber an unseren unterschiedlichen Motorrädern. Guevara und Granado unterhielten zu ihrer alten Gefährtin La Poderosa schon beinahe ein Liebesverhältnis, ich hingegen hatte mein Motorrad gebraucht – und auf Kreditkarte – nur zwei Wochen vor meiner Schiffspassage nach Buenos Aires gekauft. Ich wusste gerade einmal, wie man das Ding volltankt und einen Namen hatte ich ihm selbstverständlich auch nicht gegeben. Schließlich war ein Motorrad eine Maschine und kein Pferd oder Mensch und die BMW nichts weiter als eine Einheit aus Benzin, Elektronik und Physik …