Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung

Roman

Originalveröffentlichung
Gebunden mit Schutzumschlag,
96 Seiten

Erschienen August 2012

14,90 

Die Autorin erzählt in düsterer Knappheit, frei von Larmoyanz und Schockeffekten, Utes Geschichte: In trostloser Armut wächst sie in den Siebziger Jahren in einem westdeutschen Ostseebad auf, geboren mit Hasenscharte und sechs Fingern an jeder Hand, unerwünscht, vom Stiefvater sexuell missbraucht. Schön ist das Leben erzählt aber auch von Utes Widerstand und von der zarten Liebe zum türkischen Mitschüler Volkan.

Schließlich rächt sich Ute an ihren Peinigern, den hänselnden Mitschülern, dem Stiefvater, der stillschweigend duldenden Mutter.

Ein Buch, das bestürzt und zornig macht.

Buchinfos

Gebunden mit Schutzumschlag, 96 Seiten

Autorin

Corinna T. Sievers © Stefan Baumgartner

Corinna T. Sievers © Stefan Baumgartner

Corinna T. Sievers wurde auf Fehmarn geboren und wuchs an der Ostsee auf. Sie studierte Politik, Medizin und Zahnmedizin in Hamburg, Frankfurt und Kiel, hat zwei Kinder und arbeitet heute als Kieferorthopädin in Zürich. Ihr Debütroman »Samenklau« erschien 2010 in der FVA. Ihren letzten Roman »Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung« (2012) veröffentlichte sie in der Edition Nautilus.

Pressestimmen

»… genau, detailreich und im wahren Sinne atemberaubend.«
Carlo Bernasconi, Schweizer Buchhandel

»… grausam und schonungslos …, für den Leser häufig bis über die Schmerzgrenze.«
Jacinta Homans, BILD

»Knapp und ohne Schnörkel …, ein schockierender, bestürzender Bericht.«
Christine Hunziker, Buchtipp, Syndicom

»… so schneidend und klar wie Wintertage am Meer.«
Marianne Wellershoff, Kultur-Spiegel

»Bestürzend und kaum erträglich ….«
annabelle

»… düster … macht den Leser zornig und traurig.«
Anne-Sophie Galli, Zürichsee-Zeitung

»Kaum zu ertragen in seiner schonungslosen Brutalität.«
Claire Horst, Aviva-Berlin

Leseprobe

»Hab’ das Menschlein gefunden, schwamm im Wasser, bei den Fischen.«

Auf der Schwelle stand der Dorftrottel, in nassen Hosenbeinen, ohne Mantel, den hatte er um Ute gewickelt, die regungslos in seinen Armen lag. Ihre Lippen waren blau, ihr Körper starr, als der Trottel sie übergab und sagte: »Hab’ das Menschlein gefunden, schwamm im Wasser, bei den Fischen.« Inzwischen war Marianne aufgetaucht, hatte den Lichtschein bemerkt und stand in der Tür, trat näher und besah die Schwester mit weit aufgerissenen Augen.

Die Mutter drehte sich um, reichte ihr das nasse Geschöpf: »Zieh sie aus und nimm sie zu dir ins Bett. Sieh zu, dass sie warm wird, sonst holt sie der Teufel. «Sie schob den Alten aus der Tür: »Verschwinde, du!«, wollte sie schließen, als er den Fuß dazwischen stellte und »Mein Mantel!« sagte.

Marianne trat vor, nickte, wickelte Ute aus, überreichte den schweren Mantel, der Trottel trabte davon. Die Mutter lag schon wieder auf der Küchenbank, würde am nächsten Tag darüber nachdenken, wie Ute mitten in der Nacht an den Strand gelangt war, würde sie in Zukunft vielleicht anbinden, und schlief ein.

Marianne zog das bleiche Kind aus, legte das Ohr auf seine Brust, hörte ein leises Klopfen und schob es unter die Decke. Dort war es warm, nass von Mariannes Tränen und Schweiß. Bevor sie dazu kroch, schlich sie noch einmal auf den Flur, nahm ihre Kleider, faltete und legte sie in den Schrank, damit nur zwei wussten von ihrem schrecklichen Geheimnis, der Trottel und sie, vielleicht auch drei, dachte sie, mit einem Blick auf die reglose Ute.

Und wer noch mehr lesen möchte:

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Leseprobe

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