Anna Rheinsberg übergibt ihren literarischen Vorlass an das Deutsche Literaturarchiv Marbach
Die Essayistin, Herausgeberin, Prosaautorin und Lyrikerin Anna Rheinsberg übergibt ihren literarischen Vorlass an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Er umfasst Briefe, Fotografien und Zeitungsausschnitte, Tagebücher sowie Korrespondenzen mit Lutz Schulenburg sowie mit Ida und Helmut Heißenbüttel, Wulf Kirsten, Hilde Radusch und Ursula Krechel. Daraus ergibt sich eine einzigartige Dokumentation ihres Lebens und der Zeitgeschichte – besonders hervorzuheben ist dabei ihr Mitwirken an der westdeutschen Frauenbewegung.
Die Sammlung aus ihrem Vorlass beinhaltet außerdem Manuskripte und Vorarbeiten ihres Werkes, in welchem sie sich unter anderem feministischen Fragen wie dem Zusammenhang von Sprache und Gewalt gegenüber der Frau, aber auch der Zerstörung von Menschen durch Faschismus widmet.
Anna Rheinsberg wurde 1956 in Hermsdorf im Norden Berlins geboren und lebt heute in Marburg. Als Herausgeberin beschäftigte sie sich vor allem mit Texten von Autorinnen der zwanziger Jahre. Sie war Journalistin beim HR Frauenfunk, für Frauenzeitschriften, Tageszeitungen und Fernsehen. 1979 gründete sie mit anderen Studentinnen die Frauenzeitschrift Spinatwachtel in Marburg. Sie war Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds und wurde 2011 als erste Autorin mit dem Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis für ihr Werk ausgezeichnet.
In der Edition Nautilus veröffentlichte sie Erzählungen unter dem Titel Shanghai – Erster Klasse, den Roman Schau mich an, die Briefsammlung Liebe Hanna, deine Anna und BASCO. Zuletzt erschien 2011 Das grüne Kleid.