Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss, heißt es. »Basco« erzählt die Geschichte zweier Liebender, die einander in der Jugend verloren haben. Ein halbes Leben später begegnen sie sich wieder. Magdalena hat eine Ehe hinter sich – ihr Mann hat sie gerade verlassen -, da trifft sie Basco. Auf einer Fahrt nach Spanien versuchen sie einen Neuanfang. Sie umkreist ihn, auf der Suche nach der alten Vertrautheit, nach Nähe und neuer Sicherheit. Doch Basco, der Aussteiger, ohne feste Arbeit, verweigert sich. »Ich bin die Straße«, sagt er, und zeigt ihr Wege, aber kein Haus, in das sie ziehen könnten.
Sie träumt von Tanger oder zumindest Tarifa, und immer wieder werden Erinnerungen und Träume mit dem harten Boden des Alltags konfrontiert.
Ein leises poetisches Roadmovie, dessen Zärtlichkeit und subtile Erotik den Leser dort berühren, wo ihm seine eigenen Gewissheiten abhanden gekommen sind.
In einer leichten, flirrenden Sprache gelingt es Anna Rheinsberg, ihre Figuren im Widerspruch ihrer Gefühle zu zeigen.
von Maria Regina Kaiser zur Verleihung des Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis 2011