Bird

Kriminalroman

Krimibestenliste April 2024

Aus dem Englischen von Conny Lösch

Deutsche Erstausgabe

Broschur, 304 Seiten

Erschienen März 2024

20,00 

Lieferzeit: Büchersendung (ca. 5 Werktage per Post)

»Solch ein Gefängnisroman ist mir noch nicht begegnet. Großartig.« Alf Mayer

Der Kunstlehrer denkt, Carson sei einer der Intelligenteren im Knast, bei der Psychologin weckt er mütterliche Gefühle, der Bewährungshelfer interessiert sich vor allem für die schmuddeligen Details seiner Erzählungen.
Immer wieder landet Carson im Bau, wegen Drogengeschichten oder weil er nicht ganz legal an ein Auto gekommen ist. Der Roman folgt dem jungen Noongar Aboriginal auf seinen Wegen im Gefängnis, nach draußen und zurück in die Zelle – ein Kreislauf der Gewalt, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.
Carsons Geschichte wird dabei nicht von ihm selbst, sondern aus den wechselnden Perspektiven der (zumeist weißen) Menschen erzählt, die ihn umgeben. Ihr Blick, sei er wohlwollend oder gleichgültig, begehrlich oder herablassend, zeichnet Carson als komplexen Charakter, der einem nahekommt und zugleich auf Distanz bleibt – und der längst zum Spielball eines Systems geworden ist, das ihm keine echte Handlungsmacht zugesteht.

Erschütternd, aber mit düsterem Witz spiegelt Bird im Mikrokosmos des Gefängnissystems die Realität der noch immer zutiefst segregierten, rassistischen Gesellschaft Australiens, in der Freiheit nicht für alle vorgesehen ist.

 

Buchinfos

Broschur, 304 Seiten

Autor und Übersetzerin

Adam Morris © Talarah Roelofs

Adam Morris ist Autor, Musiker, preisgekrönter Filmemacher, Sonderpädagoge und Universitätsdozent und lebt in Westaustralien. Er war als Kunst-, Tanz- und Musiklehrer in westaustralischen Gefängnissen tätig und ist als Singer/Songwriter durch Australien, Asien und Nordamerika getourt. Bird wurde für den Miles Franklin Award, den ALS Gold Medal Award und den Prime Minister’s Literary Award nominiert. Adam Morris lebt in Westaustralien.

Conny Lösch, 1967 in Darmstadt geboren, hat in Frankfurt am Main Anglistik und Philosophie studiert und lebt in Berlin. Sie hat unter anderem Bücher von Don Winslow, Joe Ide, William Shaw, Jon Savage, Viv Albertine, Gail Jones und Jessa Crispin übersetzt.

Leseprobe

Leseprobe »Bird« (PDF)

»Ich hab heute Abend was, wenn du mitkommen willst«, sagte Chappie und lehnte sich auf dem Sofa zurück.
»Was denn?«
»Kein Stress, Mann. Ich muss ein paar Jungs auf Linie bringen, die sind ein bisschen aus der Reihe getanzt. Wenn du lieber den Ball erst mal flach halten und ein paar Tage hier pennen willst, kein Stress. Ich kann auch Glen mitnehmen. Sind aber ein paar Hundert drin, deshalb biete ich’s dir an. Du musst nicht, nur wenn du willst.«
»Ein paar Hundert?«, fragte Cars interessiert.
»Könnten fünf für dich rausspringen, kommt drauf an, wie viel die haben.«
»Fünfhundert könnte ich gut gebrauchen, Chappie. Na klar, wie viele sind es?«
»Fünf oder sechs Jungs, aber das sind reiche Typen, die zu Hause abhängen. Wir müssen nur rein, Krawall schlagen, wieder raus. Ich glaube nicht, dass die uns überhaupt Ärger machen werden. Und wenn, dürfte das eigentlich kein Drama werden.« Chappie hoffte, dass Carson mitkommen würde, er sah aus, als hätte er ein paar harte Tage hinter sich. Wäre schön, ihm mit ein bisschen Kohle auszuhelfen.
»Werden die nicht die Bullen rufen?«, wollte Carson wissen.
»Bestimmt nicht.«
»Nein?«
»Nee, die haben in den letzten beiden Monaten Pillen für mich vertickt, die rufen bestimmt nicht die Bullen.«
»Ich würde meiner Mum nämlich echt gerne eine neue Mikrowelle kaufen.«

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