Sie waren die Abenteurer des sozialen Raums und hatten innovativen und maßgeblichen Anteil an der Neubestimmung von Kunst und Politik in der Nachkriegszeit. Nach dem Kollaps der marxistischen Orthodoxie erhielt das oppositionelle Denken durch die Situationisten neue, erfrischende Impulse. Die berühmte situationistische Unverschämtheit kulminierte schließlich in den sozialen Unruhen von 1968.
Diese Sammlung von Texten untersucht Herkunft und Wirkung der situationistischen Ideen. Die Ablösung von den Kommunistischen Parteien, die Trennung von den Surrealisten, die Auseinandersetzung mit Castoriadis, Lukacs und Lefèbvre sowie der französischen Gruppe »Socialisme ou Barbarie« untersucht der amerikanische Historiker STEPHEN HASTINGS-KING. Die Literaturwissenschaftlerin ODILE PASSOT begibt sich auf biographische Spurensuche und beleuchtet als erste explizit die Rolle, die die wenigen Frauen der Bewegung gespielt haben. JEAN BARROTS Kritik der Situationisten entwickelt grundlegende Ansatzpunkte, um zu einem entmystifizierenden Blick auf die Epoche zu kommen. T.J. CLARK und NICHOLSON-SMITH verteidigen die Radikalität der Situationisten, die sich einer Integration in den Kulturbetrieb entgegenstellt. Eine internationale kommentierte Bibliographie schließt die Zusammenstellung ab.
Weitere Titel zum Thema:
Roberto Ohrt
Phantom Avantgarde
Eine Geschichte der S.I. und der modernen Kunst
Simon Ford
Die Situationistische Internationale
Eine Gebrauchsanleitung
Situationistische Internationale
Der Beginn einer Epoche
Texte der Situationisten