Der Unfall in der Rue Bisson

Kriminalroman

Originalveröffentlichung
Broschur, 224 Seiten

Erschienen August 2016

16,00 

Ein literarischer Krimi über die Unschärfen der Wahrheit – der neue Roman des Krimipreisträgers Matthias Wittekindt!

Ein betrunkener Fahrer, Regen, eine alte Straße mit wassergefüllten Spurrillen. In der Rue Bisson hat es einen tödlichen Autounfall gegeben. Doch war es wirklich ein Unfall? Warum ist Michel Descombes so schnell gefahren, als sei er auf der Flucht?

Lieutenant Ohayon beginnt, im Freundeskreis des Fahrers zu ermitteln. Diese Leute gehören zu den Gewinnern im aufstrebenden Fleurville: Sie treffen sich regelmäßig zu Sport und Drinks im Lacombe, dem exklusivsten Club der Stadt. Sie arbeiten als Makler, Versicherer, Psychiater, eine hat ein Tonstudio. Ganz offenbar die typische aufstrebende Schickeria, aber was wissen sie selbst über sich, über einander, und was davon geben sie preis?

Und was bereitet Alain Chartier, dem besten Freund des Toten, solche Sorgen, dass sein Leben aus der Spur zu geraten scheint wie Michels Auto? Einige Leute aus dem Kreis scheinen sofort verdächtig, aber schon bald ist nichts mehr so, wie es zuerst schien in diesem Gespinst aus Spekulationen, aus Freundschaftsdiensten und Angst vor Gesichtsverlust, in dem sich selbst Ohayons Intuition zu verheddern droht. Und der allwissende Erzähler ist zwar kommentierfreudig, aber eher unzuverlässig. Wittekindt’sche Unschärfenarration at its best!

Buchinfos

Broschur, 224 Seiten

Autor

Matthias Wittekindt © Wenke Seemann

Matthias Wittekindt © Wenke Seemann

Matthias Wittekindt wurde 1958 in Bonn geboren. Nach dem Studium der Architektur und Religionsphilosophie arbeitete er in Berlin und London als Architekt. Es folgten einige Jahre als Theaterregisseur. Seit 2000 ist er als freier Autor tätig, schreibt u.a. Radio-Tatorte für den NDR. Für seine Hörspiele, Fernseh-Dokumentationen und Theaterstücke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

2004 erschien sein Romandebut »Sog« (Eichborn), bei Nautilus hat er die Kriminalromane »Schneeschwestern« (2011), »Marmormänner« (2013), »Ein Licht im Zimmer« (2014), »Der Unfall in der Rue Bisson« (2016) und »Die Tankstelle von Courcelles« (2018) veröffentlicht.

Für »Marmormänner« wurde Matthias Wittekindt mit dem 3. Platz des Deutschen Krimipreises 2014 ausgezeichnet.

 

Pressestimmen

»Matthias Wittekindt versteht es wie keiner, aus einem alltäglichen Ereignis ein Netz aus Verunsicherungen, Verdächtigungen, Selbstbeschwichtigungen zu knüpfen. Ein Fixstern der zeitgenössischen Kriminalliteratur.«
Tobias Gohlis, DIE ZEIT

»Chapeau! Ein literarischer Krimi, der sich nicht hinter Simenon zu verstecken braucht.«
Torsten Meinicke, Buchladen in der Osterstraße, Hamburg

Leseprobe

»Selber schuld, was steigt der auch betrunken in sein Auto…« – oder doch nicht?

Ohayon sitzt noch eine Weile in seinem Auto und denkt nach. Dann holt er den inzwischen etwas zerknitterten Zettel raus, den ihm die Barfrau des Lacombe gegeben hat, macht hinter dem Namen des Immobilienmaklers Alain Chartier ein Fragezeichen und hinter dem von Yvonne Clerie ein Frage- und ein Ausrufezeichen. Alain Chartier ist möglicherweise nichts anderes als ein etwas ängstlicher junger Mann, der gerne gut sitzende Anzüge trägt und schreckhaft reagiert, wenn er mit der Polizei zu tun bekommt. Die Frau, die er eben befragt hat, ist da schon interessanter. Sie hat am Ende des Gesprächs ganz schön mit ihrer Tasse rumgezittert. Ohayon ist schon öfter Menschen wie ihr begegnet, Menschen, die klug sind und sich mit den Gedanken anderer gut auskennen, nicht aber mit der Tasse, die sie gerade in der Hand halten.

Mehr zum Lesen:

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Leseprobe

 

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