Der in Uganda geborene Sohn indischer Einwanderer, heute Professor an der Columbia Universität in New York, schreibt über religiösen Fundamentalismus und seine politischen Auswirkungen. Er wendet sich gegen die Vorstellung vom »clash of civilizations« zwischen dem Islam und dem Westen und schildert, wie die »Achse des Bösen« aus den von den US-Amerikanern geförderten antikommunistischen Stellvertreterkriegen nach der Niederlage in Vietnam entstand. In diesem Buch – protegiert von Edward Said – zeigt sich Mamdani als leidenschaftlicher Häretiker.
Der renommierte Politikwissenschaftler und Anthropologe Mahmood Mamdani verwirft die These von den »guten« (säkularisierten, westlichen) und den »bösen« (vormodernen, fanatischen) Muslimen. Er zeigt auf, dass diese Unterscheidung auf politische und nicht auf religiöse und kulturelle Identitäten verweist. Dieses Buch stellt das Auftauchen des politischen Islam als das Resultat des Zusammenpralls mit den westlichen Mächten dar. Der Autor betont, dass es sich bei der terroristischen Bewegung im Zentrum der islamischen Politik um ein Phänomen handelt, das aus dem US-amerikanischen Engagement in den Kriegen nach Ende des Vietnamkriegs entstand. Die Ära dieser Stellvertreterkriege fand ihr Ende mit der Invasion im Irak. Und hier werden die USA – wie in Vietnam – erkennen müssen, dass es nicht um einen Feldzug gegen den Terror geht, sondern um einen Krieg gegen den Nationalismus, eine Schlacht, die nicht durch Okkupation zu gewinnen ist. Mamdani schreibt mit umfassendem Einlick in die Politik der USA und entlarvt die ideologisierte Politik der amerikanischen Regierungen.
Guter Moslem, böser Moslem ist ein provokantes und wichtiges Buch, das unser Verständnis der globalen politischen Probleme grundlegend ändern wird.