Der Vater war Polizist in Dortmund – und Gabriele Rollnik ging 1970 zum Studium der Soziologie in das studentenbewegte Berlin, um Familie und Provinz hinter sich zu lassen. Sie brach das Studium ab und näherte sich, nach einem Intermezzo als Bandarbeiterin in einem Großbetrieb, dem »Untergrund« zunächst als Quartiersgeberin. Sie beschreibt ihre Zeit in der Bewegung 2. Juni, den Übergang vom »Blues« zum bewaffneten Kampf, die Banküberfälle, die Gefangenenbefreiung und den eigenen Gefängnisausbruch zusammen mit drei anderen Frauen. Es werden Kontakte zur RAF geknüpft und eine Zusammenarbeit diskutiert.
Im Gespräch mit Daniel Dubbe zieht Gabriele Rollnik Bilanz: wie war die Situation der Frauen in der Illegalität? Wie kam sie mit dem Leben im Untergrund zurecht? Wie sahen die politischen oder gesellschaftlichen Perspektiven tatsächlich aus? Und schließlich: wie blickt sie heute – nach 15 Jahren Gefängnis – auf ihre Geschichte zurück?
Keine Angst vor niemand
Über die Siebziger, die Bewegung 2. Juni und die RAF
Originalveröffentlichung
Broschur, 128 Seiten
ISBN 978-3-89401-436-0
Erschienen 2004
Dieser Titel ist leider vergriffen!
Buchinfos | Broschur, 128 Seiten |
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Autorinnen
Gabriele Rollnik, 1950 in Dortmund geboren, ab 1970 Studium der Sozialwissenschaften. Politische Aktivitäten in der neugegründeten Frauenbewegung. Abbruch des Studiums, um bei AEG-Telefunken als Montiererin zu arbeiten. Ab 1974 Mitgliedschaft in der Bewegung 2. Juni. Teilnahme an der Entführung des CDU-Politikers Lorenz. 1975 erste Festnahme. 10 Monate später Ausbruch aus dem Berliner Gefängnis zusammen mit drei anderen gefangenen Frauen. 1978 Befreiungsaktion der Bewegung 2. Juni im Gefängnis Moabit, aus dem ein Gefangener der Bewegung befreit wird. Zwei Monate darauf zweite Festnahme durch ein Zielfahndungskommando des BKA in Bulgarien. Überstellung in die BRD, bis 1992 in Kleingruppenisolation in den Hochsicherheitsgefängnissen Berlin und Lübeck. Teilnahme an sechs kollektiven Hungerstreiks. Nach Absitzen der gesamten Strafe von 15 Jahren 1992 entlassen. Lebt und arbeitet in Hamburg.
Daniel Dubbe, geb. 1942, freier Schriftsteller und Journalist, veröffentlichte u.a. Wilde Männer, wenig Frauen (1984), Große Insel fernsüdlich (1989), Bessere Tage (1995) Hart auf Hart (2002). Drehbücher zu Kanakerbraut (1983) und Mau-Mau (1991), beide mit Uwe Schrader.
Pressestimmen
»… ein aufschlussreiches, gut lesbares Buch.«
Neues Deutschland
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