Eine kulturhistorische Analyse von Polizeigewalt und institutionellem Rassismus – und ein Plädoyer für eine konstruktive Debatte
George Floyd, Michael Brown, Breonna Taylor. Oury Jalloh, Achidi John, Christy Schwundeck. Ernst Haase, Hans-Jürgen Rose, Mario Bichtemann. Sie – und viel zu viele andere – sind Opfer von tödlicher Polizeigewalt, in Amerika und in Europa. Sie sind Schwarz, oder migrantisch, oder weichen auf andere Weise von der gesellschaftlichen Norm ab.
Georgiana Banita zeigt in ihrer kulturhistorischen Annäherung, wie und warum das wirkmächtige Phantombild des potenziell gefährlichen Fremden schon immer Zielscheibe westlicher Polizeiapparate war, ideologisches Fundament eines polizeilichen Generalverdachts vor allem gegenüber Schwarzen Menschen und People of Color. Erste Reformen zeigen: Mit mehr nicht-weißen Polizist*innen allein ist es nicht getan, denn der Rassismus ist strukturell. Ob es um den Gebrauch von Schusswaffen, Racial Profiling, Rasterfahndung oder KI-gestützte Kriminalitätsprognosen geht, um Abschiebung, Grenz- oder Infektionsschutz: Die Abwehr des (vermeintlich) Fremden ist Logik und Praxis polizeilicher Arbeit.
Ein nachhaltiger Mentalitätswandel ist nötig, um die toxische Cop Culture zu überwinden und dringend notwendige Veränderungen für eine neue Polizeikultur zu ermöglichen.
Autorin

Georgiana Banita © FotoKohler
Dr. Georgiana Banita, geboren 1980 in Bârlad, Rumänien, Studium der Anglistik und Germanistik an den Universitäten Iași und Konstanz, Promotion in Amerikanistik an der Universität Konstanz, Habilitation an der Universität Bamberg, an der sie auch als Privatdozentin lehrt. 2016 initiierte sie die Konferenz »Black America and the Police«, 2018 die Tagung »Automatismen des Verdachts: Polizeikultur und Prognose in der Migrationsgesellschaft«, beide an der Universität Bamberg, wo sie verschiedene Forschungsprojekte leitete, darunter »Sicherheit für alle: Polizeikultur in einer Einwanderungsgesellschaft«.
Veranstaltungen
Berlin
Samstag, 3. Juni, 20 Uhr
Linke Buchtage Berlin
Buchvorstellung: »Phantombilder. Die Polizei und der verdächtige Fremde.« mit Georgiana Banita
Veranstaltungsort: SFE Raum 1 im Mehringhof, Gneisenaustraße 2A
Eintritt frei
Hamburg
Mittwoch, 7. Juni, 19 Uhr
Buchvorstellung: »Phantombilder. Die Polizei und der verdächtige Fremde.« mit Georgiana Banita
Moderiert von Ulla Taha (Mitglied des Vorstandes der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg)
Veranstaltungsort: Ria – Feministisches Kulturzentrum, Vogelhüttendeich 23
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Organisiert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Eintritt frei
Rostock
Freitag, 9. Juni, 19 Uhr
Buchvorstellung mit Georgiana Banita im Rahmen der Reihe »Can you call the cops?«
Veranstaltungsort: Peter Weiss Haus, Möckelsaal, Doberaner Straße 21
Weitere Informationen folgen demnächst
Pressestimmen
»Georgiana Banitas Buch ist eine wache Analyse von Handlungsmustern, ein engagierter Aufruf zu Eigenverantwortung und dringend notwendigen Reformen und – last but not least – eine Solidarisierung mit den Opfern.« Ralph Gerstenberg, Deutschlandfunk
»Georgiana Banita schlägt vor, anstatt in mehr Technik für die Polizei in mehr soziale Maßnahmen beispielsweise für jugendliche Migranten zu investieren: Bleibt zu hoffen, dass dieser durch das Buch gut begründete Vorschlag bis in die Politik vordringt.« Eva Karnofsky, SWR 2
»›Phantombilder‹ ist aber weit von einem Polizei-Bashing entfernt. Die Autorin beteuert ihre Wertschätzung für alle Polizistinnen und Polizisten, die sich täglich verantwortungsbewusst für unsere Sicherheit einsetzen. Ihre Analyse überzeugt jedenfalls mit wissenschaftlich fundierten Argumenten und statistisch belegten Beobachtungen. Gerade deshalb könnten manche Leser sich am Ende schwer tun, Banitas Glauben an die Reformierbarkeit der Polizei zu teilen.« Nicolle Adhiambo Odongo, Falter
»Exzellente Untersuchung des strukturellen Problems Polizeigewalt (…) Ein wertvoll unaufgeregter Beitrag zu einem Aufregerthema.« Anne Aschenbrenner, Buchkultur
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