Und das Meer gab seine Toten wieder

Kriminalroman

Originalveröffentlichung
Broschur, 224 Seiten

Erschienen Juni 2008

18,00 

In der aufgeladenen politischen Situation Anfang der 30er Jahre will Jennifer Stevenson die Hintergründe eines Skandals aufklären. Zwei Polizistinnen sind angeblich freiwillig in den Tod gegangen. Hielten sie die Machtkämpfe innerhalb der »Weiblichen Kriminalpolizei« nicht aus oder wurden sie ermordet? Die Nachforschungen führen Jennifer Stevenson von Hamburg nach Pellworm, wo die Leichen gefunden worden sind. Bald wird ihr klar, dass sie nicht die einzige Fremde auf der Insel ist …
Der Roman erzählt die wahre Geschichte eines Hamburger Polizeiskandals aus dem Jahr 1931, dessen Umstände nie aufgeklärt wurden.

Interview mit Robert Brack

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Interview

Buchinfos

Originalveröffentlichung Broschur, 224 Seiten

Autor

Robert Brack © Anja Lubitz

Robert Brack © Anja Lubitz

Robert Brack, Jahrgang 1959, lebt in Hamburg. Er wurde mit dem »Marlowe« der Raymond-Chandler-Gesellschaft und dem »Deutschen Krimipreis« ausgezeichnet. Zuletzt erschienen in der Edition Nautilus drei Romane über die politischen Verhältnisse in der Weimarer Republik: »Und das Meer gab seine Toten« wieder beschreibt einen Polizeiskandal aus dem Jahr 1931, »Blutsonntag« befasst sich mit den Ereignissen im Juli 1932 in Altona, beschreibt die Hintergründe des Reichstagsbrands 1933 in Berlin. Mit »Die drei Leben des Feng Yun Fat« kehrt der Autor in die Gegenwart zurück und knüpft an seine drei Lenina-Rabe-Romane »Lenina kämpft«, »Haie zu Fischstäbchen« und »Schneewittchens Sarg« an. Weitere Abenteuer von Rabe & Adler sollen folgen.

Pressestimmen

»… eine faszinierende Mischung aus Fakten und Fiktion.«
Volker Albers, Hamburger Abendblatt Live

»… ein atmosphärisch dichter Krimi ….«
Börsenblatt 

»Absolut lesenswert, nicht nur für Krimifans!«
hamburg pur

»… ein atmosphärisch dichter, kurzweiliger Krimi ….«
Klaus Irler, die tageszeitung 

»… ein literarischer wie historischer Coup.«
Tobias Gohlis, Die Zeit

»… ein spannender Politthriller ….«
Gerda Kruss, Junge Welt 

»… ein ausgesprochen dicht erzählter Kriminalroman.«
Roland Krüger, Deutschlandradio Kultur

»Bracks Stil ist klar und schnörkellos.«
Martina Bittermann, NDR Info

Leseprobe

Ein Pfiff ertönte. An einer dunklen Ecke winkte jemand. »He, Emmy, warum so trübsinnig?« Eine Gestalt in langem Mantel und etwas zu weit geschnittenem Anzug mit Nadelstreifen, rotes Halstuch, Zigarette im Mund.
»Wer ist das?«, zischte Berta nervös. »Dein Lude?« Anscheinend war sie kurzsichtig.
Beinahe hätte ich laut aufgelacht. Der »Lude« kam auf uns zugeschlendert, die Hände in den Hosentaschen, den Mantel zurückgeschoben. Ein Ludengang war es schon, aber die Person, die sich so bewegte, war eine Frau.
»Moin, Frau Wachtmeister«, sagte Klara Schindler. »Wollen Sie die dünne Emmy etwa nach England entführen?«
Berta erkannte sie jetzt. »Was wollen Sie denn?«
»Du hast ja immer noch den Wachhund bei dir. Wird das nicht lästig?«, sagte Klara zu mir und schaute mir dabei direkt in die Augen. Ich spürte, wie mir ein leichter Schauer über den Rücken lief. Diese Frau konnte einen wirklich aus der Fassung bringen.
»Keine Beleidigungen, bitte!«, sagte Berta.
Die dünne Emmy wollte die Ablenkung nutzen und sprang zur Seite, um wegzulaufen. Ich packte sie am Ellbogen. Sie schrie auf und musste sich zwangsweise ein wenig nach vorn beugen. Dann lockerte ich den Griff wieder.
»Ich dachte, du bist hergekommen, um eine politische Intrige aufzudecken«, sagte Klara. »Wieso vergehst du dich denn jetzt am jungen Gemüse?«
Gute Frage, dachte ich. Warum hat Berta mich hierher geführt? Um mich von meiner eigentlichen Aufgabe abzulenken?
Emmy stöhnte noch mal laut auf, wofür es wirklich keinen Grund gab. Klara wurde zornig: »Macht dir das Spaß, sie zu quälen, Wachtmeisterin? Ist das eure Art, Fürsorge auszuüben?«
»Wir wollen lediglich die Personalien aufnehmen«, sagte Berta.

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