Blutsonntag

Roman

Originalveröffentlichung
Broschur, 256 Seiten

Erschienen Juni 2010

18,00 

Die Kommunistin Klara Schindler, selbstbewusste Reporterin der Hamburger Volkszeitung, hat mit einer neuen technischen Errungenschaft aus der Sowjetunion, einem Magnetophon, Zeug*innen über die Geschehnisse des sogenannten Altonaer Blutsonntags am 17. Juli 1932 befragt. Sie will die Aussagen möglichst genau dokumentieren, um damit die Lügen der Hamburger Polizei, der preußischen Behörden und der Presse über die Straßenkämpfe zwischen SA und Kommunisten aufzudecken. Sie findet heraus, dass die Opfer allesamt von einem Kommando der Hamburger Polizei unter dem Befehl von Oberleutnant Kosa erschossen wurden. Da niemand etwas gegen die deutlich sichtbaren Putsch-Aktivitäten der Nazis tut und die Mörder vom Staat geschützt werden, entschließt Klara sich zur Selbstjustiz …

Klara Schindlers Tonbandprotokolle entsprechen zum großen Teil realen Zeugenaussagen im Originalton, zahlreiche Details im Buch stammen aus historischen Quellen, Protokollen und Polizeiberichten.

Buchinfos

Broschur, 256 Seiten

Autor

Robert Brack © Anja Lubitz

Robert Brack © Anja Lubitz

Robert Brack, Jahrgang 1959, lebt in Hamburg und ist Verfasser zahlreicher, meist historischer Kriminalromane. Er wurde mit dem »Marlowe« der Raymond-Chandler-Gesellschaft und dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und hat u.a. die Kriminalromane von Declan Burke aus dem Englischen übersetzt.

Pressestimmen

»Eine literarische packende Collage ….«
Oliver Schirg, Hamburger Abendblatt

»… ein packendes Zeitzeugnis.«
Volker Albers, Hamburger Abendblatt 

»… ein lesenswerter historischer Polit-Krimi ….«
ORF / Ö1 

»… grenzenlos wandlungsfähig.«
Tobias Gohlis, buchjournal 

„… ein aufwühlender, ausgezeichnet recherchierter Politthriller ….“
Wolfgang Bortlik, 20 Minuten  

»… eine faszinierende Mischung aus Fakten und Fiktion.«
Volker Albers, Hamburger Abendblatt 

»Was passierte wirklich am 17. Juli 1932?«
Heiko Kammerhoff, Hamburger Morgenpost 

»Robert Brack schreibt Hamburger Geschichte.«
Heiko Kammerhof, Szene Hamburg

Leseprobe

»Mein Name ist Klara Schindler. Ich werde einen Menschen töten.«

Klara schaute von ihren mit schwarzer und roter Tinte verschmierten Händen auf. Das Farbband klemmte. Redakteure und Volontäre griffen nach den Jacken. Der eine oder andere zog ein Eisenrohr aus einer Schublade und steckte es sich in den Ärmel.
»Was ist denn los?«
»Weißt du’s nicht?«, fragte Alfred verlegen und schaute den anderen hinterher, die aus der Tür drängten. »Wir sollen mit den Druckern und den Auslieferern zur Kugel.«
»Wird was gefeiert?«
»Nazi-Versammlung.«
»In der Kugel? Das ist doch unser Lokal.«
»Eben. Fietje ist raus, heißt es, und der neue Besitzer ist Nazi. Deshalb.«
Alfred riss sich los. »Kaufmann spricht dort in der Diele.«
»Aha.« Die Diele war der Festsaal des Bierlokals Zur Kugel. Wenn der NS-Gauleiter auftrat, würden viele kommen.
Klara ließ das Farbband fallen und sprang auf. »Ich komm mit«, sagte sie, mehr zu sich selbst, denn die anderen trampelten schon durchs Treppenhaus. Sie schlüpfte in ihr Jackett, setzte die Schiebermütze auf die wirren dunklen Locken und rannte hinterher.

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Leseprobe

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