Die letzten Tage der Raubtiere

Kriminalroman

Krimibestenliste April und Mai 2023

Aus dem Französischen von Cornelia Wend

Deutsche Erstausgabe

Klappenbroschur, 400 Seiten

Erschienen März 2023

24,00 

»Dieser Autor ist gefährlich. Man erschaudert. Vor Angst und vor Vergnügen.« Jérôme Garcin, Nouvel Observateur

Dicht an der Realität der Ära Macron, nur leicht verschoben, entwirft Jérôme Leroy ein hellsichtiges Polit-Drama: Präsidentin Nathalie Séchard, die einst die Hoffnung auf Erneuerung an der Staatsspitze verkörpert hatte, hat sich entschieden, das Handtuch zu werfen und nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Das ruft alte Rivalen und Rivalinnen auf den Plan, zum Beispiel Agnès Dorgelles, Führerin des rechtsradikalen Patriotischen Blocks, und zahlreiche männliche Kulissenschieber auf Regierungsebene, die nur darauf warten, dem »blonden Cougar« die Staatsgewalt aus den Händen zu reißen.
Als gäbe es nicht Wichtigeres zu tun. Frankreich ist nach zwei Jahren Pandemie erschöpft, Gelbwesten blockieren die Straßen, Impfgegner machen mobil, die Polizei setzt einen brutalen Lockdown durch. Eine Dürre ist ausgebrochen und das Wasser wird knapp. Inmitten dieses explosiven Settings wird die zwanzigjährige Clio, linke Aktivistin und Studentin einer Elite-Uni, zur Zielscheibe einer Verschwörung, denn ihr Vater ist aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat der Grünen.
Jérôme Leroy, Meister des Noir und »Schriftsteller von europäischem Rang« (Hannes Hintermeier, FAZ), lässt das Intrigenspiel in eine blutige Auseinandersetzung und den Kampf um die Präsidentschaft in einen regelrechten Bandenkrieg kippen.

Buchinfos

Klappenbroschur, 400 Seiten

Autor und Übersetzerin

Jérôme Leroy © Pascal Ito

Jérôme Leroy, geboren 1964 in Rouen, ist Autor, Literaturkritiker und Herausgeber. Er hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht. Auf Deutsch erschienen bisher Der Block (2017), Die Verdunkelten (2018) und Der Schutzengel (2020) sowie Terminus Leipzig (2022), ein Gemeinschaftswerk mit Max Annas. Der Block wurde mit dem Deutschen Krimipreis 2018 in der Kategorie International (3. Platz) ausgezeichnet. Jérôme Leroy lebt in Lille.

Cornelia Wend, geboren 1965, studierte Französisch und Germanistik in Hannover, Hamburg und Rouen. Seit 1994 arbeitet sie als freie Übersetzerin, u.a. von Élisabeth Filhol, Patrick Pécherot, Chloé Mehdi und Jérôme Leroy. Für ihre Übertragung von Élisabeth Filhols Roman Doggerland wurde sie mit dem Hamburger Übersetzerpreis 2020 ausgezeichnet.

Leseprobe

Das Gesicht der Gelbwesten-Aktivistin, der es bei einem anderen schwierigen Provinz-Termin in Lunéville gelang, sich für ein paar Sekunden an ihre Autoscheibe zu pressen, zeigte der Präsidentin, wie verzweifelt ihr Land war aufgrund dieser absurden Idee, auf die Vernunft der Reichen zu setzen. Dieses Bild brannte sich ihr ein: die von geplatzten Äderchen durchzogene Haut dieser Frau, ihre hervortretenden Augen, in einem als Folge des übermäßigen Verzehrs von hochverarbeiteten Lebensmitteln aufgedunsenen Gesicht, ihre furchtbare Verzweiflung, ihr verzerrter Mund, der deutlich das Wort »Schlampe« formte, was Präsidentin Séchard hinter ihren kugelsicheren Scheiben jedoch nicht hören konnte.
Sie hasste diese Frau, hätte zu gern gesehen, wie ein Hartgummigeschoss ihr die Hälfte ihres hässlichen Gesichts wegreißt. Im nächsten Moment wollte sie am liebsten aussteigen und sie an sich drücken, ihr über ihre dünnen, fettigen Haare streichen und ihr sagen, es würde schon alles gut werden, und dass es ihr leidtäte.

Leseprobe »Die letzten Tage der Raubtiere«

Pressestimmen

»Jérôme Leroy steht in der Tradition der illusionslosen Hardboiled-Schule und ist ein begnadeter Erzähler. Die Lust am Fabulieren ist spürbar. Es liegt auch daran, dass der unterhaltsame, aber eben doch dystopische Roman eine erstaunlich beglückende Lektüre ist.« Udo Feist, WDR5 Bücher, Buch der Woche

»Jérôme Leroy seziert die politische Klasse seines Landes gnadenlos, süffisant, maliziös und präzise. Das ist erschütternd amüsant und bösartig unterhaltsam, ein ganz großer Wurf.« Thomas Wörtche, Buchkultur

»Der Roman ist so rasant und turbulent, dass man dem Leser fast raten möchte, sich vor der Lektüre besser anzuschnallen. (…) Jérôme Leroy entwirft mit einer erzählerischen Leichtigkeit ganze Politiker-Biografien, die vom Abstieg und Erodieren der französischen Sozialdemokratie erzählen, aber auch von Karrieren im Militär- und Sicherheitsbereich. (…) [Er] schraubt gekonnt an der dystopischen Eskalationsschraube in diesem fiktiven Frankreich, in dem alles ein bisschen schlimmer ist als in der Realität. (…) eine großartige Lektüre.« Florian Schmid, der Freitag

»Jérôme Leroy beschreibt seine Figuren so plastisch, dass man sie beim Lesen vor sich sieht. Wie im Film schwenkt der Autor zwischen seinen verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten hin und her (…) ›Die letzten Tage der Raubtiere‹ aus dem Romantitel sind bei weitem noch nicht angebrochen. Jérôme Leroy lässt sein Land geradezu genussvoll in dem Chaos versinken, das die politischen Eliten angerichtet haben. Sein Blick auf den französischen Politikbetrieb ist so düster wie aufregend.« Dina Netz, WDR3

»Das ist auf eine Weise inszeniert, die filigran und elegant wirkt, die nie auf billige Enthüllungseffekte und Verschwörungsgeraune setzen muss. Ein kluger und reflektierter Roman.« Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die Geschichte ist zwar düster, brutal und gar apokalyptisch, gleichzeitig aber auch ziemlich fröhlich. Leroy lässt damit noch ungenierter als sonst nicht nur den neuen Faschisten, sondern der ganzen politischen Klasse Frankreichs die Hosen runter und karikiert sie bis zur Kenntlichkeit. (…) Die ›Grande Nation‹ steht vor dem Abgrund. Jérôme Leroy macht daraus einen ebenso intelligenten wie fesselnden und unterhaltsamen Polit- und Gesellschaftskrimi.« Hanspeter Eggenberger, Krimi der Woche auf krimikritik.com

»Mir fehlen die Worte für diesen großartigen wuchtigen Kriminalroman, Worte wie grandios und großartig sind fast noch zu schwach. Lange hat mich ein Krimi nicht mehr so in die Geschichte gezogen. Dieser Roman ist wieder ein Beweis, warum ein Krimi sehr wohl Literatur sein kann. So ein Lesererlebnis hab ich mal wieder gebraucht. Merci Jérôme!« Cornelia Hüppe, Krimibuchhandlung Miss Marple, Berlin

»Dieser Autor ist gefährlich. Man erschaudert. Vor Angst und vor Vergnügen.« Jérôme Garcin, Nouvel Observateur

»Ein schwindelerregender politischer Thriller.« Abel Mestre, Le Monde des Livres

»Ein meisterhafter Roman Noir.« Alexandra Schwartzbrod, Libération

»Dringend lesen!« Sandrine Bajos, Le Parisien

»Ein großartiges Buch, intelligent, höchst literarisch und gleichzeitig absolut fesselnd.« Arnaud Viviant, France Inter

»Auf dem Schachbrett politischer Ambition bewegt der Autor die Bauern mit Geschick, schickt die Läufer auf die Jagd, greift die Dame and und fegt das fragile Gebäude der Ehrwürdigkeit hinweg. Jérôme Leroy ist ein scharfer und spöttischer Stilist.« Jean-Claude Raspiengeas, La Croix

»Ein tödlicher Roman Noir, der als fröhliche Apokalypse daherkommt.« Frédéric Ferney, Causeur

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CC-Leroy_Raubtiere_125 (c) Maja Bechert

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